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"Doh, mach das ja nicht nochmal"

manuel kaladicManuel Kaladic (28) ist seit Saisonbeginn bei Germania Schnelsen. Der Mann mit der Pferdelunge, vor vier Monaten stolzer Vater von Tochter Estera geworden, bringt auch einen ständigen Begleiter mit an den Riekbornweg: Vater Zvonko.  Der ist nämlich seit Jahren bei jedem Spiel dabei, wenn Manu auf dem Platz steht. In Lurup, wo der gelernte Industriekaufmann vorher fast sechs Jahre lang kickte, spülte allein sein Daddy reichlich Geld in die (meist leere) Zuschauerkasse, war 2007/08 in der Oberliga Nord sogar bei jedem (!) Auswärtsspiel dabei- auch in Oldenburg, Meppen, Braunschweig und Nordhorn.

Nun darf sich die Germania über einen neuen Dauerkarteninhaber freuen. Papa Manu.

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Und weil sein Papa eben IMMER da ist, stand er bei einem Hallenturnier in Henstedt/Rhen sogar mal für den SV Lurup im Tor, da die etatmäßigen Liga-Keeper mehr oder minder unentschuldigt fehlten. Erst im Finale war damals gegen den Gastgeber Endstation – gelernt ist eben gelernt! Denn noch heute steht der 55-Jährige bei den Senioren von Croatia Hamburg im Tor.

Wird sein Sohnemann gefoult, schallt es schon mal in unverwechselbarem kroatisch-deutsch über den Platz: „Doh, mach das ja nicht nochmal“.  Ist gar die Gesundheit gefährdet, kann der temperamentvolle Kroate auch aktiv mit eingreifen, wie beim Croatia-Cup 2005 in der Alsterdorfer Sporthalle, als es im Finale gegen HEBC zu unschönen Szenen auf dem Parkett kam und Zvonko im Sturzflug die Treppen herunterstürmte, um seinem Sohn zu helfen.

Handgreiflichkeiten konnten aber letztlich vermieden werden, denn natürlich sind beide faire Sportsmänner. Manu: „Mein Vater ist immer mit Leib und Seele dabei und schießt verbal auch mal übers Ziel hinaus, aber hinterher ist alles vergessen“.

Kaladicjunior, früher unter anderem auch beim ETV und in Altona aktiv und für Lurup legendärer Torschütze zum 10:0-Endstand am 22. August 2004 gegen HR („Da schwärmen wir heute noch von“), bietet im Freundeskreis in geselliger Runde gerne selbstgebrannten kroatischen Schnaps aus der Heimat an: „Aber für Weicheier ist das Zeug nichts“.

Und vom Redakteur dieser Zeilen, der schon eine Kostprobe zu sich nehmen durfte, sei noch ergänzt: Für die, die ihr Augenlicht behalten möchten auch nicht.

Für die kommende Saison hat sich der durchtrainierte Modellathlet mit Germania viel vorgenommen: „Um Platz 13 oder 14 wollen wir natürlich nicht spielen. Wir haben eine gute Truppe, die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern stimmt und es steckt viel Potenzial im Team“.

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Am Sonntag im Pokal gegen Oberalster (Kreisklasse) und eine Woche später zum Punktspielauftakt gegen Concordia sollen natürlich zwei Siege her: „Ich will sowieso immer jedes Spiel gewinnen“. btb meint: Zvonko ist Germanias zwölfter Mann.

Blogger: Eilbek-Andi


Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.