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buchholz | suyer stänkert, titze tobt

Suyer

Im Grunde ruhte der Buchholzer Fußball. Kaum ein Tönchen war vom Spitzenteam zu hören. Nur ein gewisser Hakan Suyer störte den tiefen Winterschlaf. Sein Wechsel zum Tabellen-15 der Oberliga Niedersachsen, FC Hansa Lüneberg, hinterließ Spuren.

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Hier tritt der 24-Jährige nicht nach, beschwert sich aber über seinen Ex-Trainer Thomas Titze. Der hält dagegen und schimpft: „Ein derartiges Verhalten geht auch im kleinen Fußball nicht.“

Nach drei Jahren lässt Hakan Suyer den TSV Buchholz hinter sich und wechselt zurück zum Tornieporth-Klub Hansa Lüneburg. Im Interview klagt der 24-Jährige über den Freigabestress mit seinem Ex-Verein.

Dabei dürfte sein Verhalten auch an die Demba-Blöds dieser Fußballwelt erinnern.

Rückblick: Mitte Dezember. Auf der Buchholzer Weihnachtsfeier schmecken die Getränke. Ein erfolgreiches Fußballjahr neigt sich dem Ende. 2011 soll kommen. Suyer, für Trainer Titze ein immens wichtiger Spieler, hegt Pläne und lobt das knuffige Kickerleben in der Nordheide.

Zwei Wochen später ist Suyer anderer Meinung. Er will weg. Ganz schnell. Sein Ex-Trainer will sein Verhalten auch heute nicht verstehen. „Hätte Werders Zweite angeklopft, dann hätte ich die Wechselabsichten nachvollziehen können. Aber aus der Oberligaspitze in den Abstiegskampf wechseln, tut mir leid, das ist mir ein Rätsel.“

Das Gespräch mit Hakan Suyer

blog-trifft-ball.de: Hakan, dein Wechsel zu Hansa Lüneburg kam überraschend.
Hakan Suyer: Mir ist die Entscheidung auch nicht leicht gefallen. Aber Lüneburg ist mein Ex-Verein und ich hatte nun die Chance auf ein Comeback.

btb: Der Wechsel soll recht problematisch gewesen sein.
Suyer: Ja. Leider. Als ich meine Entscheidung Mitte Dezember mitgeteilt hatte, waren die Verantwortlichen von 08 alles andere als sportlich.

Hakan Suyer
geb: 25.08.1986 in Devrek (Türkei)
63 Spiele für Buchholz, 5 Tore
Hansa Lüneburg, TSV Buchholz 08, FC Bergedorf 85, Lüneburger SV

btb: Was heißt das genau?
Suyer: Ich bekam keine Freigabe. Wenn man bedenkt, dass ich 2008 mit der Freigabe aus Lüneburg kam und nun zurück gewechselt bin, geht das in meinen Augen gar nicht. Das lief alles andere als sportlich fair. So kannte ich den Verein bis dato nicht.

Thomas Titze dazu: „Der Zeitpunkt stellte ein Problem dar. Wir planen einen Kader, machen uns permanent Gedanken. Da kann ich nicht heute das sagen und morgen das.“

btb: Als Stammspieler im Winter zu wechseln ist ein Problem. Das hättest Du wissen müssen.
Suyer: Ja, dass der Wechsel nicht ganz logisch ist verstehe ich. Aber Lüneburg ist eine Herzenssache, mein bester Freund Ören spielt dort. Außerdem wird dort technisch auf höherem Niveau gespielt. Zu Buchholz will ich aber noch sagen: Der Verein ist klasse und der Teamgeist ist wirklich hervorragend. Nur so sportlich, wie der Trainer immer tut, ist er am Ende nicht gewesen.

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Noch 3 Tage!
SC Victoria – Buchholz 08
4. Februar, 19.30 Uhr

btb: Das sind harte Worte.
Suyer: Na ja, wenn man sich gegen Buchholz entscheidet, nimmt man es einem sofort krumm und persönlich. Das fand ich hart.

btb: Macht Nachtreten Spaß?
Suyer: Nachtreten will ich nicht. Ich habe ja auch explizit gesagt, dass ich absolut im Guten und von mir aus gegangen bin. Nur wenn Thomas Titze sagt „Ich werde dich nicht mehr aufnehmen, wenn du zurück willst“, dann ist das traurig. Ich bin ja nicht gewechselt, weil ich es da schlecht fand, sondern nur, weil ich in Lüneburg spielen wollte.

Thomas Titze dazu: „Ich kann weder sportliche Gründe für seinen Wechsel finden. Auch bleibt ein Wechsel im Winter ein Problem. Gerade bei einem Stammspieler, dessen Absichten offenbar sehr plötzlich entstanden. Schlussendlich: Es ist sehr schade.“

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.