christian spill | es reicht
Christian Spill ist ein Spieler, der schon in jungen Jahren viele Oberligatore geschossen hat. Mit 25 zieht’s den Steuerberater trotzdem aus der Spitze des Hamburger Amateurfußballs. Denn Spill will Spaß – und in die Bezirksliga. Das Interview. V-I-POKER.de
btb: Können Sie noch in die Kurve der Curslacker Ultras gehen?
Christian Spill: Na ja, die Szene der ganz harten Anhänger hält sich in Curslack ja in Grenzen. Insofern habe ich da nichts zu befürchten. Aber ich weiß ja, worauf Sie hinauswollen.
Dann legen Sie los.
Irgendwie hat sich in den letzten Monaten einiges geändert. Plötzlich habe ich mich nicht mehr auf das Training gefreut. Der Spaß war weg, ich wollte weg.
Können Sie denn den Unmut der Curslacker ob des Wechsels verstehen. Sie hatten mündlich für zwei Jahre zugesagt.
Natürlich. Ich habe ja nur positive Erinnerungen an den Verein und die letzten Jahre werden mich für immer mit dem Verein verbinden. Der Großteil der Leute dort ist immer korrekt mit mir umgegangen, auch in den letzten Gesprächen. Trotzdem sagte mir mein Bauch: Es reicht.
Warum haben Sie denn zugesagt?
Weil ich davon überzeugt war, dass eine Verlängerung Sinn macht.
Künftig spielen Sie mit Ihrem Bruder in einer Mannschaft. War das auch ein Grund für den Wechsel zu Eintracht Elbmarsch?
Ja, natürlich. Und jetzt freuen wir uns natürlich, dass wir im nächsten Jahr zusammen auf dem Platz stehen werden.
Meinen Sie, dass es sofort mit dem Stammplatz klappt?
Meine Zielsetzung ist natürlich klar: Ich will Tore schießen, und dafür muss ich auf dem Platz stehen. Aber ich denke, die Chancen, dass ich spielen werde, stehen gar nicht mal so schlecht.
Mit Ihrem Können müssen Sie in der Bezirksliga 50 Tore schießen.
Haha. Die Jungs in der Bezirksliga können auch Fußball spielen. Aber so viel Tore wie Spiele möchte ich schon machen.
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Und dann mit der Eintracht aufsteigen?
Solange wie möglich oben mitspielen und dann mal gucken, das sollte unser Ziel sein. Nur im Mittelfeld rumdümpeln macht ja auch keinen Spaß.
Wann können wir mit einem Comeback in der Oberliga rechnen. Oder ist das Thema für immer durch?
Nein, nein. Vielleicht in einem Jahr, vielleicht in drei Jahren. Ich bin ja erst 25 und habe sicher noch einige Spiele vor mir.
Sie gönnen sich im Grunde nur eine Leistungsfußballpause?
Ich will einfach Spaß haben, mich auf das Training freuen und bin jetzt super gespannt auf die neue Aufgabe. Wie das andere jetzt bezeichnen, ist mir relativ egal.
Zum Schluss: Hat der FC Sylt mal bei Ihnen angefragt?
Ja. Vor zwei, drei Monaten haben wir zwei, drei Mal am Telefon über die üblichen Dinge gesprochen. Das wirkte alles sehr nett und konnte sich natürlich auch finanziell sehen lassen. Aber letztlich wollte ich einfach nicht so viel Zeit in den Fußball investieren. Wie gesagt: Ich will Spaß haben.
