In meinem ersten Blog werde ich mich etwas genauer mit meiner neuen Aufgabe auseinandersetzen und erklären, was sich hinter dem Begriff e-Sport verbirgt. Außerdem bekommt ihr einen Einblick in meinen Alltag als FIFA-Profi.

Von Malte Hedderich, 16 Jahre

Mein Ziel in diesem Blog ist es also, euch ein ungefähres Bild davon zu machen, was ich durch mein Hobby Tag für Tag erlebe und was es allgemein bedeutet, professionell und wettbewerbsorientiert FIFA zu spielen. Denn ich denke, spätestens da endet das Vorstellungsvermögen beim Großteil der BTB Leser zu diesem Thema – und oft wird sich die Frage gestellt: ‘‘Was macht der Junge da überhaupt?! Den ganzen Tag nur sinnlos vor der Konsole hocken, ein bisschen FIFA zocken und sich die Zeit vertreiben? Das kann doch jeder.‘‘

Dass das Ganze etwas anders aussieht, könnt ihr euch sicherlich auch denken. Sonst würde ich ja hier nicht schreiben …

Ja, ich sehe den eSport durchaus als Sport an, nicht als körperlichen, sondern als geistigen. Etwa vergleichbar mit Schach.

Anerkannt ist er in Deutschland aber noch nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich das in den nächsten Jahren ändern könnte. Der eSport ist in jedem Fall auf einem sehr guten Weg. In einigen asiatischen Ländern, wie zum Beispiel Korea ist es sogar schon seit einigen Jahren soweit: Dort ist der eSport eine anerkannte Sportart – mit allem TamTam.

Meine künftigen Blogs beziehen sich größtenteils auf die Sportsimulation FIFA. Vorab will ich aber diese große Frage beantworten: Was ist eSport überhaupt?

Der Begriff eSport (englisch kurz für electronic sport; auch: E-Sport) bezeichnet das wettbewerbsmäßige Spielen von Computer- oder Videospielen im Mehrspielermodus. eSport versteht sich entsprechend der klassischen Definition als eigene Sportdisziplin, welche sowohl Spielkönnen (Hand-Augen-Koordination, Reaktionsschnelligkeit) als auch taktisches Verständnis (Spielübersicht, Spielverständnis) erfordert.

Quelle: http://www.schulmeisterschaft.de/de/was_ist_esport/ Informative und gut strukturierte Webseite. Wer sich für weitere Informationen interessiert: Das ist meine Empfehlung.

Jetzt ein erstes Wort zu FIFA: Ich bin der Meinung, dass die besten FIFA-Spieler diejenigen sind, die auch im realen Fußball über ein gutes Spiel- und Taktikverständnis verfügen. Ein gewisses Talent und den nötigen Ehrgeiz gebraucht es natürlich auch. Aber das sind in meinen Augen schon mal die wichtigsten Grundvoraussetzungen.

Dass unter den Leser hier auch einige sehr talentierte FIFA-Spieler sind, sollte seit dem letzten FIFA-Turnier, welches gemeinsam mit dem MEDIMAX in Stellingen veranstaltet wurde, längst kein Geheimnis mehr sein. Das musste ich am eigenen Leib anerkennend feststellen.

Ab demnächst jetzt werde ich mich dann in meinen Blogs mit verschiedenen Themenschwerpunkten beschäftigen.

Den Anfang mache ich noch in diesem Blog. Und zwar werde ich euch, wie in der Einleitung angekündigt, einen Einblick in meinen Alltag als eSportler in FIFA geben und auch von verschiedenen Erfahrungen und Möglichkeiten berichten, die ich durch das FIFA spielen schon gemacht habe.

Ähnlich wie im echten Fußball, bin ich bei einem Gaming-Team, einen sogenannten Clan, unter Vertrag. Ob in Wettbewerben oder ich auch in allen anderen Bereichen des eSport, vertrete ich dieses Team und dessen Sponsoren.

Im Gegenzug dafür, unterstützen sie mich in vielen Belangen, so ist es mir beispielweise möglich, an verschiedenen Events innerhalb Deutschlands oder auch darüber hinaus im Ausland teilzunehmen, weil ich auf ein gewisses finanzielles Budget für Reisen zurückgreifen kann. Aus diesem Budget wird auch eine monatliche Aufwandsentschädigung an mich bezahlt, sozusagen ein kleines Grundgehalt.

Die Wettbewerbe, an denen ich teilnehme, teilen sich in Online und Offline ausgespielte Wettbewerbe auf. Online bedeutet, dass ich von Zuhause über das Internet gegen meine Gegner antrete, was die alltägliche Variante ist.

Es gibt zum Beispiel Profi-Ligen, in den ich teilnehme, aber auch normale Turniere, wie die deutsche Meisterschaft, die Online direkt von EA Sports ausgespielt wird.

In regelmäßigen Abständen nehme ich aber auch an Offline Events teil, also Events, die Live ausgespielt werden und bei denen man seinem Gegner real gegenüber steht.

Meiner Meinung nach ist diese Variante des Spielens in Wettbewerben deutlich cooler, weil es gleiche (faire) Bedingungen für jeden sind zu spielen und es außerdem, dass ist zumindest bei mir der Fall, mehr Spaß macht vor Zuschauern zu spielen.

Das Ganze wird dann oftmals von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm unterstützt, so dass es vom Erfolg unabhängig, immer einfach eine chillige Atmosphäre ist. Dazu trifft man interessante Leute, die man zum Teil schon aus anderen Wettbewerben kennt oder zumindest online schon einmal gegeneinander gespielt hat.

Ich habe bisher einige Events innerhalb Deutschlands gespielt. Darüber hinaus konnte ich schon zwei weitere Länder durch den eSport besuchen: In Dänemark und Holland habe ich an internationalen Wettbewerben teilgenommen.

Kopenhagen, Berlin und Köln sind beispielsweise Großstädte, in denen ich bisher durch das FIFA spielen war.

Zurück zum Online Spielen:

Der eigentliche Trainingsalltag, und wie gesagt auch der Großteil der Wettbewerbe, läuft online ab. Ich denke jeder Spieler, der Offline was erreicht, hat zuvor genug Zeit mit Online-Trainingsmatches verbracht.

Das ist auch bei mir der Fall. Ich trainiere täglich mindestens 2 bis 3 Spiele, um in meinen Rhythmus zu bleiben. Meiner Meinung nach ist aber nicht die Trainingsdauer entscheidend, sondern die Art und Weise, wie man trainiert.

Denn ab einem gewissen Skill Level wird man nur noch besser, wenn man hartnäckig an seinen Fehlern arbeitet. Ich denke außerdem, dass es nicht gut ist, zu viel zu spielen, weil es sehr wichtig ist, kreativ zu spielen. Wenn man überspielt ist, also zu viel trainiert hat, kann es schon mal sein, dass einem die nötige Kreativität verloren geht.

Etwas mehr Training gebraucht es immer nur die ersten zwei bis drei Wochen, wenn ein neuer FIFA-Ableger auf dem Markt ist, weil man das Spiel dann natürlich erst einmal auf Herz und Niere testen möchte beziehungsweise sollte.

Sobald mal aber die grundlegenden Fähigkeiten, wie zum Beispiel die Passsicherheit oder den sicheren Torabschluss, erlangt hat, kann die Spielfrequenz auf das normale Maß zurückgedreht werden.

Neben dem Trainings- und Wettbewerbsalltag, habe ich aber auch noch verschiedene andere Aufgaben im eSport. Bis vor kurzem habe ich mit dem Hardwarehersteller SteelSeries zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit ging über ein Jahr und in dieser Zeit hatte ich verschiedenen Aufgaben.

Beispielsweise habe ich zwei Headsets getestet und meine Eindrücke und Kritikpunkte in einem Review zum Ausdruck gebracht. Außerdem habe ich bei einem Promotion Event in Hamburg mitgewirkt. Dort bin ich im sogenannten Beat the Pro gegen das Publikum angetreten.

Hin und wieder bekomme ich auch Interviewanfragen, die ich im Normallfall sehr gerne annehme, weil es eine gute Möglichkeit ist, bekannter zu werden, mein Hobby der Öffentlichkeit näher zu bringen und es mir persönlich einfach Spaß macht über FIFA und den eSport zu quatschen.

In nächster Zeit wird mein Fokus auf dem FIFA Interactive World Cup liegen. Ich werde also zum größten Teil auf der PS3 trainieren und unter anderem am 10. März an einem Offline-Qualifikationsturnier in Berlin teilnehmen.

Als letztes möchte ich noch auf meine Facebook Page hinweisen, auf der ich über meine Erfahrungen im eSport berichte. Aktuelle Ergebnisse, Bilder von Events und einige andere Dinge sind dort ebenfalls zu finden. Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere ‘mal vorbeischaut!

http://www.facebook.com/eMeigHMALTE

Das war also mein erster BTB-Blog. Hat er euch gefallen? Kritik ist definitiv erwünscht, ganz egal, ob sie positiv ausfällt, oder ihr mir schreibt, was ich im nächsten Blog besser gestalten könnte. Im kommenden BTB-FIFA-Blog stelle ich euch den FIFA Interactive World Cup vor und ich würde mich freuen, wenn ihr wieder reinschaut!

Bis dahin
Malte