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TuS Dassendorf: Wir brauchen Topspieler

Exklusiv // Hauptsponsor und Teaminvestor Michael Funk ist seit 35 Jahren in Dassendorf – das ist lang. Zurzeit bereitet er mit und für Jan Schönteich eine bessere Zukunft des Landesligisten vor. BLOGGER Harry Jurkschat sprach mit dem 41-Jährigen, der unbedingt in die Oberliga möchte.

LIVETICKER am 18. Februar
Norddeutsche Meisterschaft im Futsal

Michael Funk, nicht alle sind im Bilde wer Sie eigentlich sind und worin Ihre Aufgabe besteht. Seien Sie so nett.
In erster Linie bin ich Hauptsponsor bei Dassendorf.

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Verstanden. Und Sie ließen im Winter mit der Verpflichtung von Jan Schönteich und Thomas Hoffmann aufhorchen. Was versprechen Sie sich vom neuen Trainerteam?
Ich verspreche mir in jedem Jahr von dem Trainer den Aufstieg in die Oberliga.

Forsche Töne Herr Funk.
Wenn man im Sport antritt, dann sollte man immer das Ziel haben die bestmögliche Platzierung zu erreichen, sonst braucht man nicht antreten. Und das ist in Dassendorf immer das Ziel.

In der Vergangenheit siechte der Verein eher dahin. Nennen Sie uns die Gründe.
Zu wenig frisches Blut. Olli Schweißing hatte aus beruflichen Gründen nicht die Zeit sich um Kaderplanungen zu kümmern. Wir waren jahrelang auf Empfehlungen der Spieler angewiesen und haben die Truppe so nie ideal verstärken können. Insgesamt mussten wir feststellen, dass viele Spieler von unseren Vorstellungen weiter entfernt waren als wir dachten.

Wie meinen Sie das?
Na ja, man darf doch zumindest erwarten, dass sich jemand in der Landesliga anständig auf ein Punktspiel vorbereiten kann.

Aber letztlich verpflichten Sie und der Trainer die Spieler. Haben Sie keine Fehler gemacht?
Die Spieler bekommen Geld, dann kann ich auch Leistung erwarten. Wir erwarten keine Wunderdinge, nur eine gesunde Grundeinstellung – und die fehlte leider viel zu oft.

Können Sie uns erklären warum ein Trainer, der in Vier- und Marschlande fast schon Heldenstatus erreicht und Oberligatrainer ist, zu Ihnen in die Landesliga wechselt?
Na ja, ich kenne Jan schon sehr lange. Und ich habe ihn schon einmal entlassen.

Ach was, Sie verpflichten einen Trainer, den Sie einst vor die Tür setzten?
Ich habe ihn damals entlassen und wir sind danach zusammen in den Urlaub gefahren. Wir pflegen ein besonderes Verhältnis.

Augenscheinlich.
Wir haben im Verein immer gesagt, dass, wenn Schweißing geht, es nur drei Kandidaten gibt die Trainer werden. Peter Martens, Thomas Hoffmann oder wieder Jan Schönteich. Jetzt haben wir zwei der drei Kandidaten und sind durchaus zufrieden.

Und die haben jetzt die Aufgabe Aufstieg in die Oberliga vor der Brust. Böse Blogger behaupten: Sie holen Spieler von einem Fast-Absteiger als Hoffnungsträger. Lassen sich die damit anvisierten Ziele tatsächlich umsetzen?
Sonst hätten wir sie nicht verpflichtet. Und es sind ja nur vier Leute.

Herr Funk, Facebook-Fan Burn Burnsens fragt gerade, ob Sie noch weitere Spieler aus Billstedt verpflichten?
Nein, es kommen aber sicher noch einige Verstärkungen.

Verpflichten eigentlich Sie die Spieler oder Jan Schönteich?
Ich bin kein Fussballexperte. Der Trainer sagt wen er haben möchte und dann holen wir ihn. Jan ist jemand, der die Jungs davon überzeugen und motivieren kann nach Dassendorf zu kommen und geht denen so lange auf den Sack bis er sie hat. Und die meisten können dann nicht widerstehen.

Sie werden also weiterhin namhafte Spieler verpflichten?
Ja. Wir brauchen keine Talente aus der Bezirksliga Nord. Wir brauchen Topspieler.

Womit punkten Sie in den Verhandlungen mit Neuen? Immerhin kommen viele von oben aus der Oberliga.
Wir versprechen nur Sachen die wir auch halten. Die Spieler sehen bei uns Perspektive. Wir sind keine Eintagsfliege die morgen weg ist, bei uns werden alle Gelder versteuert, wir arbeiten mit dem Finanzamt zusammen. Wir sind seriös. Und wir haben auch Spieler mal nicht bekommen, weil wir nicht über unsere Möglichkeiten gehen. Die Spieler kriegen bei uns ein bisschen weniger – aber sie kriegen es. Und die Akteure sehen anhand des Trainergespanns was wir vorhaben. Schönteich und Hoffmann kommen ja nicht um im Mittelmaß zu strampeln.

Und wir dachten Dassendorf ist das ManCity der Landesliga Hansa.
Das ist ein Vorurteil. Das hängt sicherlich mit den Vorgängern zusammen. Da haben die Spieler deutlich mehr verdient. Das stammt aus Günther Wunders Zeit. Und wir haben damit heute noch zu kämpfen. Es heißt ja immer noch: Da kommt Günther Wunders Truppe. Aber der ist seit sieben Jahren nicht mehr da.

Ihr Bald-Trainer Jan Schönteich nennt offensiv die Oberliga als Ziel. Kann der Schuss auch nach hinten losgehen?
Wir haben zusammen ein Ziel und daran arbeiten wir jetzt. Wenn wir am Ende feststellen, dass es nicht geklappt hat, muss Jan die Konsequenzen ziehen.

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Zum Schluss: Ju Hii fragt gerade auf Facebook: Warum werden Sie auch Kobra genannt?
Das kommt noch aus meiner aktiven Zeit. Wir hatten morgens ein Spiel und ich hatte ähnlich wie Kobra Wegmann mal eine große Schnauze und habe gesagt, dass ich ein Tor schießen werde. Und wenn ich eins schieße, dann will ich fortan Kobra genannt werden. Sollte ich nicht treffen, können mich alle Meier nennen. Dann kam die 89. Minute, ich lief auf das Tor zu, spielte den Ball aber im letzten Moment quer und ein Mitspieler schob ein. Dann wurde ich aufgrund von meiner Unnützigkeit Kobra Meier genannt, irgendwann blieb aber nur noch Kobra über. Das ist die wahre Geschichte.

Herr Funk, vielen Dank für das Gespräch.

Tagesticker // Jan Schönteich über das Theater mit Christoph Hammel

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.