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Digger, so geht Meister!

Auf dem Weg zur Oberliga-Meisterschaft gelingt den Bergedorfern auch gegen einen sonst so unbequemen Gegner wie dem Niendorfer TSV ein fulminantes 4:1. Wir meinen: Spätestens seit Sonntagmittag hat sich Olaf Poschmanns Team zum Star dieser Spielzeit gemausert. Wie es dazu kam, erklärt der Chef höchstpersönlich.

Liveticker am Samstag ab 14 Uhr
SC Victoria – FC Bergedorf

Fast zwei Stunden referiert Bergedorfs Olaf Poschmann im BTB-Quartier über den Weg aus der Image- und Punktekrise hin zum schönsten Fußball der Liga. Er war gekommen, um uns vom steilen Weg seines Klubs zu erzählen.

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Als der 44-Jährige im Herbst 2011 den Fußballriesen aus dem Hamburger Osten übernahm, stand der Verein ziemlich beschissen da. Viel zu wenig Punkte, ein Hauptsponsor kündigt, abwanderungswillige Spieler, an den Sander Tannen war der Saustall der Liga zu Hause.

Ein halbes Jahr später dominiert derselbe Laden Hamburgs höchste Spieklasse.

Vieles ist like Favre. Von null auf hundert in Nullkommanichts.

Doch anders als der Gladbacher Macher überlässt Poschmann gewisse Dinge dem Zufall. Poschmann ist eher der Anti-Perfektionist. Er erlaubt Fehler und lässt Spieler wie Sascha de la Cuesta Sascha de la Cuesta sein. Störfeuer wie eine zwischenzeitliche Suspendierung von Jan Landau grinst der Trainer einfach und erfolgreich weg.

Die Folge: Das Team zerlegt seit Monaten nahezu jeden Gegner – ganz gleich aus welchem Regal.

Poschmann ist gerade dabei, „eine Mannschaft aufzubauen, die Spaß hat oben zu stehen“. Mit diesen immer gleichen Worten formuliert der Trainer stoisch sein Ziel – mit der Betonung auf „Spaß“. Denn in Bergedorf ist – seit Mienert – Lachen Pflicht!

Doch die Marke Poschmann hat den Bergedorfern nicht nur sportlichen Erfolg gebracht, sondern auch ein neues Gesicht: Die latent am Grünen Tisch Sitzenden, die Rüpel und Querulanten, die Pflegefälle mit Potential. In der Vergangenheit war Fußball an den Sander Tannen kein Ort der Gewinner und Strahlemänner.

Es war ja zuletzt so schlimm, dass selbst die heranwachsenden Nachbarn aus Oststeinbek und Curslack am Krösus kratzten, nein, sie jagten der Zugspitze im Hamburger Fußballosten zunehmend junge wie erfahrene Spieler ab – und grinsten sich ein ums andere Mal ins Fäustchen.

„Bergedorf ist eben kein ruhiges Pflaster“, hat Poschmann immer gewusst und baut nun seinen Apperat auf. Und der basiert auf: Spaß. Und Strahlemänner. Und Siegertypen.

Er schwärmt über Sechser Roman Schmer. „Er führt und nimmt die Jungs mit.“ Ishmael Brown ist „der stärkste Innenverteidiger der Liga“. Und Sascha de la Cuesta „arbeitet endlich mit.“

Sicherlich werden noch viele Wochen und Monate ins Land ziehen, ehe die Elstern auch von der breiten Masse wieder als echte Elite wahrgenommen werden. Nur das Bild, welches Olaf Poschmann gerade malt, kann sich auch momentan schon mehr als sehen lassen. BTB meint: Digger, so geht Meister!

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Vor allem wie leichtfüßig Poschmann die bisweilen launische „Generation Digger“ führt und fördert, veranschaulicht seine Stärke.

Denn dass sie so reden wie sie reden, „damit kann ich leben“, gewährt er seinen Digger-Alder-Digger-Fußballern auch fernab des Feldes das Umfeld, dass „Jungs in dem Alter“ brauchen.

Am Samstag will DHL-Vertriebler Olaf Poschmann den sechsten Sieg in Serie feiern. Als Gegner wartet der ruhmreiche und ebenfalls regionalligaplanende SC Victoria. „Ab jetzt geht es los, jetzt müssen wir die Spitze verteidigen“, psychologt Poschmann vor dem Gipfeltreffen. Wir wünschen: Viel Spaß!

Die Auffrischprämie 2012: Der FC Bergedorf ist schon dabei!

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.