Bruma & Kollegen: Die Elf des Spieltags
Blogger Jurkschat nutzte die 0:4-Pleite seines SV Rugenbergen gegen den Regionalligisten FC Elmshorn am Wochenende und groundhoppte sich über die Sportplätze. Ergebnis des Ganzen: Niederlage verdaut und Elf des Wochenendes gesichtet.
„Harrys“ Elf des Wochenendes:
Julian Künkel (TSV Buchholz)
Er wettrannte kilometerweit gegen Gnus durch die Steppe Namibias und sonnenbadete sich in Miami mit Zo Mourning am Strand fit. Nun, erstmals seit dem vierten Spieltag, flog der Buchholzer Flügelmann wieder über den Rasen Hamburgs. In Meiendorf wurde Künkel zum König, als er in der 46. Minute eingewechselt wurde und mithalf das Spiel zu drehen. Zwei mustergültige Banenenflanken, die er aus Afrika mitbrachte, nutzen Teamkamerad Karol Tocha sowie Arne Gillich für den 2:1-Auswärtssieg.
Dominic Ulaga (Bergedorf 85)
In Norderstedt nur Vorzeigebänker, scheint der 21-Jährige an den Sander Tannen aufzutauen wie eine Packung Iglo-Fischstäbchen im Schmortopf. Seit seinem Wechsel nach Bergedorf läuft’s beim Angreifer. Der Mann, der mit seinem Schuss den Kopf eines Ochsen spalten kann, vorlagte einmal und traf in drei Spielen vierfach. Ob’s an der Kapitänsbinde liegt, oder daran, dass er bei drei der vier Tore unbedrängt aus elf Metern Torschüsse üben durfte, sei mal dahingestellt. Die beiden Buden in Halstenbek halfen zwar nicht zum Sieg (2:4), dürften aber immerhin das Selbstvertrauen des schüchternen Schießers steigen lassen (schöne Grüße an Inka Bause).
Tim Jeske (FC Elmshorn)
Gegen Rugenbergen wuselte diese Mischung aus Speedy Gonzales (Aussehen) und Road Runner (Schnelligkeit) dermaßen die Abwehr des SV Rugenbergen auseinander, dass die Verteidiger immer noch damit beschäftigt sind die Jeske-Knoten aus den Beinen zu friemeln. Zwei Tore, eine Vorlage, technisch brillant und 98 Sprints später gab’s die Spieler-des-Spiels-Salami und ein Bussi von Familie Hollerieth – das war Regionalliga, Herr Jeske.
Tobi Beier (Barmbek-Uhlenhorst)
Eigentlich war der Brecher beruflich schon mit der World Wrestling Federation auf Europatour und hatte seine Dienste bei BU quittiert. Doch dann kam gestern das Comeback des Undertakers (gewann gestern übrigens bei Wrestlemania 29 gegen CM Punk). Der Stürmer in Übergröße finishmovede Pinselberg quasi im Alleingang in Grund und Urne. Beim 3:2 der Barmbeker ging Beier auf’s dritte Seil, köpfte das 2:0 und stopfte mit dem 3:0-Tombstone die Fischer-Freunde rein in den Abstiegskeller.
Jeffrey Bruma (HSV U23)
Gehört zweifelsfrei in die Auswahl, weil er uns Spieler wie Kacar, Jiracek, Lam und sich selbst näher bringt als wir uns je erträumt hätten. Wir sind nur noch 12 Spiele von Autogrammstunden am Sonntagmorgen beim SC Condor entfernt. Durch sein Eigentor in Rehden bewies Jeff „the Blöff“ Bruma einmal mehr, dass der in seiner Freizeit Regionalligakickende momentan weiter von der Bundesliga weg ist als Alf vom Planeten Melmarc. Sehen uns in Rugenbergen.
Mo Labiadh (Hamburg Panthers)
Der Futsalgrobmotoriker, der mit seinen Übersteigern ganze Maisfelder mähen kann, beschwerte sich im Viertelfinale in Stuttgart über zu kurze Erwähnungszeiten im BTB-Liveticker. Hatte allerdings auch einen Grund: Wir haben ihn kaum gesehen. Nun allerdings futsalte sich MO(nster) in unser Herz, als er uneigennützig den späten Ausgleich durch Magic Meyer vorbereitete und sein Team mit in die Verlängerung zog. Als dann in der Extra-Time auch noch ein eigener Treffer hinzu kam, waren wir endgültig verliebt und die Panthers wieder Deutscher Meister.
Christian Rave (VfR Neumünster)
Der Rechtsaußen dancte nach dem Ruzic-Ausgleich mit Buffalo-Schuhen durch 11 Havelser hindruch 70 Meter über den Platz und brachte den VfR in Führung. „Bärenstark“, fand auch sein Keeper Marcus Hesse, der aus dem eigenen Strafraum sofort ein Youtube-Video hochlud. Das Tor bedeutete die Wende, der VfR gewann 2:1. Der Raver wurde daraufhin in die Members of Mayday aufgenommen und tanzt noch heute mit Bändchen an der Hose und Angler-Knicklicht im Mund durch die Gemeinde und singt „hyper, hyper“.
Wojciech Pollok (SV Wilhelmhaven)
Der Pole klaute dem SC Victoria den schon soooo lange ersehnten ersten Auswärtssieg. Beim klaren 3:0 plünderte der Stürmer der Abwehr die Agressivität und konnte somit problemlos zwei mal einnetzen. „Von dem Zeitpunkt an hatten sich die braven, sehr fair auftretenden Hamburger mit ihrer Niederlage abgefunden. Abstiegskampf sieht anders aus“, schrieb die Willi-Homepage.
Stefan Tilling (BV Cloppenburg)
Stefan Tilling mutierte zum Zwölf-Arme-Mann und zauberte Hannover-Coach Valerien Ismael eine fiese Merde-Grimasse ins Gesicht. Der Keeper hielt mehr Bälle als die Ballkinder bei den US Open, warf sich wagemutiger als Chuck Norris in sämtliche Angriffe und wurde am Ende des Tages mit einem neuen Paar Handschuhe prämiert, weil die seinen Löcher hatten. Hat sich dennoch gelohnt, der BVC behielt einen Punkt an der Frisoyther Straße. Und vielleicht steht der Schlussmann nun auch auf den Zetteln der vielen Scouts, die sich im Stadion tummelten » um Stürmer-Star Krohne zu begutachten.
Peter Neururer (VfL Bochum)
Hat nichts mit Nordfußball zu tun, muss aber rein, weil er zurück ist. So!
Steven Lindener (Eintracht Norderstedt)
Heulsusiger als Andi Möller saß der Blondschopf am Samstag in der Sporthalle Wansbek, weil sein Bösewicht-Trainer Thomas Seeliger ihm Futsal-Ketten anlegte. Knöcheltief in Tempotaschentüchern sitzend, schluchzte „Linde“ lauter als die afrikanischen Trommler schlagzeugen konnten und musste zusehen, wie seine Teamkameraden erst Deutscher Meister wurden und sich dann ins Nirvana soffen. Lindener allerdings blieb untröstlich, schmollte nach Hause und brachte am Folgetag wütend seine Eintracht beim SV Lurup in Führung (Endstand 4:0). Profi.