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Vor RB Leipzsch: Volle Lotte Shapou

Seit Montagabend sitzen die Sportfreunde aus Lotte in Leipzig und warten auf den Anpfiff zum Relegationsknaller gegen die Rasenballer aus Leipzig (heute, 17.30 Uhr). BLOG-TRIFFT-BALL setzte sich in der Warteschleife auf den Schoß von Sportfreund Amir Shapourzadeh (30). Und der Iraner sagt sowas wie: Favorit sind die Leipziger nur auf dem Konto.

 

 

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Amir, haben die Lotter die Arme hoch gerissen, als das Los RB Leipzig kam?
Das sicher nicht. Aber einen Wunschgegner gab es nicht. Jedes Los wäre doch schwierig geworden, weil du gegen einen Meister aus den Regionalligen spielen musst. Klar ist RB namentlich vielleicht das schwerste Los von allen. Aber gegen Kiel wäre es auch nicht einfacher geworden oder die anderen Meister. Ich muss aber sagen, dass ich diese Relegations-Regelung echt schade finde. Ich bin der Meinung, dass der Meister direkt aufsteigen sollte. Man hat eine lange und erfolgreiche Saison hinter sich und wird vielleicht nicht belohnt. Aber wir und auch die anderen Teams müssen den Tatsachen ins Gesicht sehen und können nichts daran ändern.

Gab es nach der Auslosung eine „Glück-gehabt“-SMS von ihrem Rostocker Ex-Kollegen Marcel Schied aus Kiel?
Nee, nee. Aber mit Tim Sebastian habe ich noch Kontakt. Er ist ein guter Freund von mir. Aber in den letzten Tagen wurde das logischerweise weniger und wir sehen uns nun auf dem Platz.

Wie schlagbar ist RB?
Leipzig hat schon eine gute Mannschaft. Die haben durch die Saison kein Spiel in ihrer Liga verloren. Aber wir haben auch eine sehr gute Saison gespielt. Von der Punkteausbeute könnte das sogar eine Rekordsaison gewesen sein, wenn mich nicht alles täuscht. Also wir haben unseren Job auch ganz gut gemacht bis hierhin und es werden zwei gute Mannschaften aufeinander treffen.

» Interview: Mit Shapou in der Schanze

Dennoch: Der Favorit kommt nicht aus Lotte, nehmen wir mal an.
Weiß ich nicht. Eigentlich glaube ich nicht, dass Leipzig haushoher Favorit ist. Vielleicht von den Möglichkeiten und vom Geld, aber die Wahrheit liegt auf dem Platz. Wir werden es denen schon schwer machen. Und ich muss sagen, dass mich das auch in dem Augenblick nicht interessiert, was die da für Möglichkeiten haben und was die da verdienen. Man sieht ja, dass sie es die letzten beiden Jahre nicht geschafft haben aufzusteigen. Von daher ist das nicht immer alles.

Was haben Sie sich auswärts vorgenommen?
Na gut, taktisch kann ich da nun nicht drauf eingehen, aber wir wollen so, wie wir unsere Saison abgeschlossen haben, schon mit Selbstvertrauen an die Sache rangehen.

Sie haben Bundesliga und 2. Liga gespielt – kurzum: eine Menge erlebt. Ist man da noch aufgeregt, wenn es um den Aufstieg in die Dritte Liga geht?
Vor jedem Spiel ist Anspannung da. Eine gewisse Nervosität. Aber ich durfte in meiner Laufbahn schon in Stadien mit 80.000 Zuschauern spielen. Ich versuche dem einen oder anderen, der angespannt sein sollte, zu helfen.

Für das Spiel sind bisher 23.000 Karten verkauft

Was passiert in den letzten Stunden bis zum Anpfiff? Playstation als Zeitvertreib?
Nein. Die haben wir leider nicht mitgenommen. Und das, obwohl wir ein paar Süchtige haben. Aber zwei Tage konnten sie darauf verzichten. Wir werden jetzt frühstücken, dann Mittag essen und dann geht’s irgendwann ins Stadion. Die letzten Stunden gibt’s volle Konzentration.

Welchen Facebook-Post werden wir morgen nach dem Spiel von Ihnen lesen?
Sowas mache ich immer spontan. Erstmal hoffe ich auf einen guten Fight und einen positiven Ausgang für uns.

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Können Sie abschließend schon sagen, was die Leipziger in Lotte erwarten wird?
Wir haben zu Hause auch eine super Serie gespielt und kein Spiel verloren. Das soll natürlich so bleiben.

Amir, vielen Dank.

Der MDR überträgt ab 18.30 Uhr eine Stunde live

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.