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Annabells HSV-Analyse: Wer war wieder „Gucci“?

Das erste Spiel der Saison liegt hinter dem Hamburger SV und wurde mit einem flotten 3:3 in Gelsenkirchen beendet. Wie wir es vom HSV gewohnt sind gab es Höhen und Tiefen. Nicht zuletzt warf auch Sportchef Oliver Kreuzer seinen Profis nach der 0:4-Niederlage gegen Zweitligist Dynamo Dresden vor, sich mehr für ihr „Gucci-Täschchen“ zu interessieren als für die schweißtreibende Arbeit auf dem Platz. BTB-Neuling Annabell Behrmann analysierte für uns den Rothosen-Auftakt und beantwortet die Frage, bei wem mal wieder mehr „Gucci“ im Spiel war.

Ohne Gucci …

Heiko Westermann: Er hatte beim HSV die meisten Ballkontakte (69) und 80 Prozent seiner Pässe kamen an. Liebe Kritiker von Heiko Westermann: Mit dem Traumpass in den Lauf von Dennis Diekmeier, der daraufhin zu Maxi Beister flankte, der wiederum die Kugel im Netz versenkte, leitete er unmittelbar den Treffer zur 2:1-Führung für den HSV ein. Ich will nicht gleich von der Nationalmannschaft reden, aber es war eine ziemlich solide Leistung und er hat sich einen Platz in den Top-3 verdient.

Marcell Jansen: Er war engagiert wie immer, bei ihm scheint nach wie vor die Gucci-Tasche nur ein netter Nebeneffekt zu sein. Mit 68,8 Prozent gewonnen Zweikämpfen, zwei Schüssen aufs‘ Tor und ordentlich Engagement ist er ein Dauerbrenner beim HSV. Jansen arbeitet sowohl defensiv stark und bleibt trotzdem immer eine Torgefahr.

Rafael van der Vaart: Nachdem er sein Gucci-Leben geordnet hat, bringt der Gucci-Regisseur auch wieder Ordnung ins Spiel des HSV rein. Er verteilte die Bälle gut, hat nach Heiko Westermann und Tolgay Arslan die meisten Ballkontakte (62). Am wertvollsten war seine Arbeit nach vorne: Er lieferte eine Torvorlage, schaffte drei Schüsse auf die Bude der Schalker und versenkte sicher den Elfmeter gegen Timo Hildebrand. Das ist Chef!

Mit Gucci …

Tolgay Arslan: Er hatte zwar 66 Ballkontakte, ist in vielen Situationen aber einfach zu ungestüm. Eine gelbe Karte ist ihm fast in jedem Spiel sicher, so auch gegen Schalke. In den Fokus ist er nur durch den Tritt in die Achillessehne von Draxler geraten (Achillessehnen-Prellung), dabei sollte er lieber versuchen, durch sein Spiel zu glänzen.

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Rene Adler: Tja, es adlert bei den Flops. Auch gegen Schalke hat Adler teilweise großartig gehalten, doch leistete er sich einen entscheidenden Patzer, der zum Ausgleich führte. Nicht hübsch. Denn: Nach einem Distanzschuss von Clemens konnte er den Ball nicht richtig festhalten und ließ ihn vor die Füße von Szalai kullern, der nur noch zum 3:3 einnetzen musste.

Jacques Zoua: Irgendwie noch nichts Halbes und nichts Ganzes. Er spielte mit, zeigte, dass er da ist und schoss zwei Mal aufs Tor. Doch war der Mann vom FC Basel schnell müde und konnte insgesamt nicht einmal die Hälfte seiner Zweikämpfe gewinnen. War offenbar voll auf Gucci!

So denn, einverstanden mit der ersten Annabell-Analyse?

Annabell Behrmann

Ich bin wie wohl alle hier ziemlich fußballbegeistert. Schuld daran ist der Vater, der mich bereits im Kinderwagen über den Fußballplatz schob. Schon damals brüllte ich fleißig am Seitenrand. Seitdem bin ich eher für den HSV. Dann studiere ich noch Sportjournalismus und versuche seit über zehn Jahren auch Tennis zu spielen. Aber eigentlich nur wegen den guten Partys da.