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Elmshorn-Offerte und Monteiros Bedenken

Rafael Monteiro schoss vergangene Saison so viele Tore (44!) wie Elmshorns Partick Ziller, Jan Lüneburg und Tim Jeske zusammen. Okay, das war in der Landesliga. Aber wer schon mal am Stammtisch mit sämtlichen Bundestrainern nach einem Kreisligaspiel saß, der weiß: Die Dinger musste trotzdem erstmal machen. Und so sieht es auch der FC Elmshorn und buhlt fleißig weiter am kleinen Ronaldo aus Oststeinbek. Der wiederum würde gerne anbeißen, hat aber Bedenken.

 

Dickes Aufatmen in Oststeinbek. Diese Woche stieg Torroboter Rafael Monteiro wieder ins Training vom Oberliga-Aufsteiger ein und soll nach dem schwachen Saisonstart den großen Umbruch einleiten. Eine Operation vermasselte bisher den seinen. Und den des OSV.

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Der 44-Tore-Mann der vergangenen Saison ist zurück und brennt auf den ersten Einsatz im Hamburger Oberhaus nach über einem Jahr Landesliga. „Ich will am Freitag gegen HR wieder mitspielen“, sagt der Portugiese nach wochenlanger Abstinenz. Und alle OSV-Beobachter sind der Meinung: „Mit Monteiro rocken wir die Liga richtig.“

 

Der Stürmer geht’s derweil bescheidener an: „So ein Jahr wie letzte Saison gibt es sicher nicht. Wir können froh sein, wenn wir die Liga halten. Egal ob mit oder ohne Monteiro.“

Mit oder ohne Monteiro? Ja hoppala!

Der 23-Jährige sieht sportlich vieles im Argen. „Wie haben viel zu viele Verletzte. Zuletzt spielten Spieler, die kannte man kaum. Alle geben sich Mühe, aber Zugucken macht derzeit keinen Spaß“, analysiert er die ersten beiden Auftritte seines Teams.

Auch ein Dorn im Auge: Die Abgänge von Michael Meyer (Eichede) und Saboor Khalili (ETSV). „Ich bin sauer. Das habe ich ihnen auch deutlich mitgeteilt. Ich habe ihnen Vorwürfe gemacht, weil sie uns im Stich gelassen haben“, verrät Monteiro, der die unvorhersehbaren Wechsel nicht unbedingt förderlich für die Zielstellung des Vereins sieht.

Und ausgerechnet jetzt, in dieser Phase, wo wichtige Spieler dem Verein den Rücken kehrten und der Saisonbeginn nichts Gutes für die Zukunft vermuten lässt, steht das Angebot aus Elmshorn wieder im Raum- zwei Wochen vor Transferende. „Ich bin eigentlich nicht der Typ, der oft wechselt“, sagt er und gesteht dennoch: „Das Angebot reizt.“ Gerade mit Blick auf die derzeit ernüchternde Lage.

„Wenn ich nun aber auch noch gehe, dann bin ich nicht besser als Michael und Saboor und lasse meine Freunde allein. Das ist eine Frage des Gewissens. Sportlich will ich gerne weiter, aber ich kann den OSV in dieser Situation nicht im Stich lassen.“

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Gespräche mit Freunden sollen nun eine Klarheit bringen. Wobei diese ihm mittlerweile schon zum Wechsel nach Elmshorn raten. “Ich hätte ja auch Lust. Und die Möglichkeit Elmshorn besteht. Aber ich muss es für mich entscheiden”, wiegelt der 1,70m-Knirps ab und weiß, dass eine Entscheidung binnen der nächsten beiden Wochen her muss. Zumal ein Winterwechsel keine Option ist, „denn da bekomme ich sicher keine Freigabe“.

… diese hätte er übrigens jetzt noch.

Foto: noveski.com

» Gefällt mir = Monteiro sollte wechseln!

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.