Top

Liveticker: Heiter, Trubel, Jubeleit!

LIVETICKER: Der VfR wankt durch die Regionalligasaison wie Opa Erna beim Anfahren eines Linienbusses. Doch hier und jetzt ist alles egal. Saisonstart hin oder her, heute ist Pokal und Standhaftigkeit gefordert. BLOG-TRIFFT-BALL setzt sich mit gespitzten Antennen auf’s Dach der Grümmi-Arena und tickert das Halbfinale LIVE! Gegner übrigens: Die harten Jungens von Weiche Flensburg.

 

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

 

19.36 Uhr: Das Schlusswort gehört heute dem Chefblogger Semmler (tippte im Video 3:1 auf Daniel Jubeleit …) – und der dröhnt unter dem Taktiktisch: „Der VfR spielte heute wie eine naive Heimmannschaft, Weiche wie das eisekälteste Auswärtsteam seit den Boston Celtics in den 80ern.“ Dies hat zur Folge: Der RLNORD-Spitzenreiter Weiche Flensburg ist im Landespokal-Finale und bewahrt sich die Chance auf den Einzug in den lukrativen DFB-Pokal. Für den VfR Neumünster ist es die vierte Pflichtspielniederlage in Serie – und jedes Mal (Hertha, Oldenburg, HSV II und heute) gab es drei Gegentore. BTB meint: Wir nehmen die Diskussion um Trainer Ervin Lamce ab morgen auf. Versprochen! So kann’s mit einem Geheimfavoriten ja nicht weitergehen …

19.35 Uhr: Aus! Herzlichen Glückwunsch ETSV Weiche Flensburg! Mit 3:1 ziehen die Gäste ins Finale und können am Samstag entspannt verfolgen, wer im Finale nächstes Jahr wartet. Kropp oder Kiel. Ach und: Harrer bekommt in der Nachspielzeit auch noch Gelb-Rot.

91. Minute: Gelb-Rot Hesse! Der Keeper will unbedingt einen Eintrag vom Spielleiter in sein Poesie-Album, der kann aber nicht schreiben und wirft den Stift weg. Hesse probierts erneut, aber Hahn wird’s zu bunt. Abfahrt.

89. Minute: Symptomatisch für das Spiel. Moslehe zeigt den Damen seine unrasierten Oberschenkel, weil er mit dem Schiri zufrieden ist. Am Spiel ändert die Aktion wenig, aber vielleicht ja unser Eintrag an seinen Oberschenkeln. Es gibt drei Minuten Verlängerung, weil der Ref nicht vor 20 Uhr zu Hause sein darf.

85. Minute: Wulff, umtriebig aber glücklos, hat Feierabend, Carstensen kommt. Und fast gleichzeitig hat Thomsen das dickste Ding auf dem Fuß, Hesse pariert aber wagemutig, während er wegguckend zum Ball springt und mit der hinterherfliegenden Hand hält. Semmlers Tipp steht. S***.

83. Minute: Rave-Rave raus, Techno-Aust rein. Glückwunsch zum Debüt. Immerhin: Er ist bis ins Halbfinale gekommen mit seinem neuen Verein. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass die ETSV’er momentan einfach das nötige Fortune haben und es eben auch clever machen. 1:3. Aufgrund der Nachlässigkeiten der Neumünsteraner und der Coolness der Gäste aber sicher nicht unverdient.

80. Minute: Toooor! Die Entscheidung. Cornils! Unglaublich. 1:3. Und Semmler bejubelt seinen Experten-Tipp und trinkt drei Bier durch eine Rinne auf einmal. Zum Tor: Standard VfR, abgewehrt, langer Ball, Flo Meyer düst von der Mittelllinie auf Hesse zu und schiebt kurz vor ihm uneigennützig quer. Cornils schiebt ins leere Netz und dürfte spätestens jetzt aufgetaut sein.

78. Minute: Nun darf er dann aber. Mit Eiszapfen an der Nase rennt Cornils auf’s Feld und ersetzt Torschütze Walter, was 445 Zuschauer zur Kenntnis nehmen.

76. Minute: Bei Flensburg soll Wechsler Marcel Cornils seit 15 Minuten eingewechselt werden, Coach Jubeleit wartet allerdings noch auf die richtige Phase. Er ist einer der wenigen Fussballer, die nach dem Warmmachen unterkühlen.

73. Minute: Es wird hitziger. Was dem Spielerischen nicht unbedingt zugute kommt. Aber jetzt wird gefightet, gekratzt. Und Ingreso kommt für Jakubowski.

70. Minute: Suchen ab jetzt einen Fahrer nach Hamburg. Haben nämlich mehr geschnaddelt als der Wachmeister erlaubt. Was grundsätzlich nicht schlimm ist. Aber wir haben noch eine Stunde Aufenthalt vor uns. Mit Flensburgs Co-Trainer Marc Peetz. Was schlimm ist. Also bitte melden Du Dich. Gerne weiblich.

67. Minute: Was ist der Superlativ von Riesenchance? Auf jeden Fall hatte Harrer sowas gerade auf dem Kopf, schafft es aber aus 4m über das leere Tor zu nicken. Schicken die Bewerbung für das Supertalent eben raus.

62. Minute: Schwere Behandlungsphase. Die Eckfahne ist umgekippt. Doch mit Tape am Knöchel kann sie vorerst weitermachen.

60. Minute: Tooooor! Jonas Walter haut die Kugel sicher halbhoch in die Mitte und verlädt Hesse. Die Gäste führen 2:1. Etwas glücklich. Aber wen kümmert’s, wenn das Finaltor „Bitte hereinkommen, egal wie“, schreit.

59. Minute: Elfmeter und Rot für VfR-Mann Kevin Schulz! Der Verteidiger schubst Kasumovic beim Kopfballversuch von hinten um. Strafstoß und Platzverweis, weil er letzter Mann war, sind durchaus vertretbar.

54. Minute: Tooooor! 1:1. Eine Nagel-Flanke von links rutscht unter 87 Beinen durch auf den zweiten Pfosten, wo Kramer in Ruhe annehmen kann und den Ball aus 5m unter Kirschke durchpiekt. Verdient, muss man sagen.

49. Minute: Neumünster mit 97,59 Prozent Ballbesitz. Aber die müssen ja auch. Weiche verteidigt nur, dass aber nicht unbedingt souverän, denn der VfR kommt immer wieder spielerisch zur Grundlinie. Noch allerdings ohne entscheidende Gefahr. Dennoch ist’s ein risikoreiches Spiel, wenn die Weichen das so 45 Minuten verwalten wollen.

18.44 Uhr: Die Teams kehren zurück. VfR-Mann Finn Thomas hat in der Halbzeit Edward mit den Scherenbeinen geguckt und versucht nun sein Team zurück ins Spiel zu hexeln. Auf geht’s, Murmel rollt wieder.

18.40 Uhr: „90 Minuten unter Strom. Wir können’s länger.“ Scheint wie eine Androhung von Chef Semmler, der seinen Körper anbiedert, ist aber eine Werbesendung auf den Banden rund ums Stadion. Glück gehabt. Nutzen daher die Halbzeit nochmal kurz und grüßen Michelle-Marie Krüger und entschuldigen uns für die böse Trainingsanzug-Lästerei. Weiche hat die schönsten Toberanzüge der Liga.

18.31 Uhr: Pause. Boah. Durchatmen. Ein Spiel mit so vielen Möglichkeiten auf Tore haben wir lange nicht getickert. Es geht hin und her und der Gastgeber hat Feldvorteile. Aber es ist wie zuletzt häufig: Machste die Dinger nicht, kannste auch nicht jubeln. Nun ja. 0:1. Bier. Bis gleich. Achja, für die Halbzeitpause einfach den hier mal gucken.

44. Minute: Da legen wir uns fest, bisher die Szene des Spiels. Jakubowski diagonal auf Moslehe, der am Strafraumeck mit der Brust annimmt und gleichzeitig seinen Verteidiger überluft, bevor er volley direkt abfeuert. Kirschke bärenstark, kratzt die aufgepumpte Schweineblase mit der letzten Kralle aus dem unteren rechten Eck.

41. Minute: Fantalk: „Schiri, nimm die Haare aus dem Gesicht.“ Der Spielleitende hat Glatze. Unser Humor. Weniger unser Ding: Das Auslassen der mächtigen Chancen. Auf beiden Seiten.

38. Minute: Wieder Mega-Chancen. Erst ist es Wulff, der einen langen Ball 16m vor dem Tor über Hesse lupfen will und kläglich verlupft, dann harrert es auf der Gegenseite, Kirschke pariert aber aus Nahdistanz zur Ecke. Also Hamburgs Torschützenkönig der Oberliga (das bin ich) hätte mittlerweile schon viermal an der Eckfahne gestanden und sich in die nächste Runde getanzt, weil er von Juror Lambi eine Neun bekommen hätte für Verwertung.

31. Minute: Der Strafraum der Gäste sieht echt aus als wurde dort die Sendung mit der Maus gedreht und der kleine Maulwurf hatte eine Hauptrolle. Und dennoch: Das Spiel übertüncht dies. Es ist nämlich gut.

27. Minute: Rückspiel wird gepfiffen. Weil ETSV-Keeper Kirschke seinen Namen auf den Augen hatte und die Pille aufnahm. Was dann allerdings passiert, ist so harmlos wie Anbrüller von Thomas Brdaric.

25. Minute: Fast im Gegenzug. Kuddelmuddel nach einer Standard. Schäfke kommt an den Ball und volleyed mit dem Schienbein aus 6m, aber Kirschke braucht dafür seinen Slomotion-Button im Körper, dass er nicht zu schnell am Ball ist. Weiter 0:1. Interessant.

23. Minute: Und vorwärts sind sie saugefährlich. Wulff wird alleine auf die Reise geschickt und steht alleiner als Erwin Lamce an der Seitenlinie vor dem Hesse-Tor, schießt dem Goalie aber in den Arm.

22. Minute: Ja wenn diese Flenser führen, kommst ungefähr so einfach durch wie mit nem Gummi-Messer durch tiefgefrorene Butter. Teilweise stehen sich die Gäste fast gegenseitig auf den Hufen. Ist aber auch eng so ein Strafraum.

20. Minute: Die Akteure tauchen mehr unter Bällen durch als Arielle bei Dreharbeiten zu ihrem zweiten Comic am Korallenriff musste. Viele Fehler. Was sicher auch am Rasen liegt, der erst wieder gemäht wird, wenn der VfR gewinnt.

15. Minute: Unterschiede, die jetzt schon zu erkennen sind: ETSV-Coach Jubeleit (hat seit drei Wochen chronisch hochstehende Arme) ist vereinsfestangestellt, steht nämlich in einem dieser grässlichen Trainingsanzüge am Seitenrand. VfR-Coach Lamce hingegen brilliert mit Jeans und blauem Arbeitshemd. Oder musste er nach dem Raketenstart schon seinen Trainingsanzug abgeben? (Pfui, böser Blogger, pfui.)

11. Minute: Scheint, als hätte Tine Wittler die Ausstattung der Gäste übernommen. Wie sonst lassen sich grau-grüne Trainingsanzüge erklären? Zum Spiel: Flo Meyer nimmt am eigenen Sechzehner die Lust zum Kontern auf und schüttelt alles ab, was sich ihm an den Hals wirft. Frauen, Bierbecher, die VfR-Abwehr und Ballkinder. Steht dann von halblinks 13m vor Hesse und verlädt den farbenfrohen Schlussmann, sein Ball zischt aber am Pfosten vorbei.

6. Minute: Können die Vereine nichts für, aber der holsteinische Fussballverband. Ich meine, dass is hier heute ein Halbfinale. Aber der Rahmen, den die Offiziellen diesem Festtag geben, grenzt echt an Mobbing. Mittwochabend, 17.45 Uhr. Blind. Ähnlich blind wie Harrer eben.

4. Minute: Toooor! Aber für den Gast! Flachschuss. 12m. Thomsen. 0:1. Uff.

2. Minute: Riiiiiiesenchance für Harrer vom VfR. Schäfke rennt vorwärts wie einst Hulk Hogan ins Seil und finishmoved auf Harrer, der 13m vor dem Tor blitzeblank steht und Kirschke abschießt.

1. Minute: 17.45 Uhr. Pünktlich wie die Putzfrau aus dem BTB-Büro kommen die Teams und werden von den 350 Leuten bejubelt, die noch rechtzeitig Urlaubsanträge durchbekommen haben. VfR-Keeper Hesse besticht schon jetzt durch schickes Orange, welches er wohl heute Abend für Clubtouren gleich anlassen kann, wenn heute gewonnen wird. Und damit frohnen wir los.

17.41 Uhr: VfR-Chef Detlef Klusemann steht unter unserem Taubenschlag und greift sich einen Journalisten. Doch entgegen aller Erwartungen dreht er ihm keine Wendeltreppe aufgrund zu kritischer Berichterstattungen in den Hals, sondern schmust fachlich. Also egal wie das Spiel endet, es wird gute Presse geben.

17.38 Uhr: » Nochmal zur Erinnerung: Chef Semmler tippt ein 3:1 für die Jubeleit-Jungs, Experte Jurkschat (heute im BTB-Smoking auf dem Rasen für die Vorberichte) ein 2:1 für die Hausherren. Möge das Spiel beginnen.

17.33 Uhr: Ah, deshalb funzt die Laptop-Maus nicht. Schleckt die ganze Zeit den alten Kaffee vom Tisch. Nun ja. Zum Spiel: Geht gleich los. Und der heute verpflichtete Zugang Amando Aust bankt sofort mit im Kader.

17.26 Uhr: 17.45 Uhr Anstoßzeit. Das muss uns bei Gelegenheit nochmal jemand in Ruhe erklären. Unfasslich. Viel schlimmer allerdings als der Kickoff: Der Geruch hier oben im Taubenstall. Puuh.

17.19 Uhr: Eingecheckt! Die Blogbanausen sitzen im kaffeegetränkten Baumhaus (Mediendrecksäcke haben nach dem Hertha-Aus nicht sauber gemacht) und linsen noch völlig nüchtern auf saftigstes Grün. Weil wir unseren Zustand aber schleungist ändern müssen, hier die Aufstellungen.
VfR: Hesse, Bönigk, Thomas, Kramer, Moslehe, Schäfke, Harrer, Schulz, Nagel, Rave, Jakubowski
ETSV: Kirschke, Hummel, Dehner, Böhnke, Kasumovic, F. Meyer, Walter, Melfsen, Thomsen, M. Meyer, Wulff

 

Vorspiel:
„Uns erwartet eine aggressive Mannschaft, die vor allem am Boden zur Sache geht“, stimmt Flenses Daniel Jubeleit in den holsteinischen Gazetten auf den heutigen Kracher ein. Dabei hätte es der Satz: „Uns erwartet eine aggressive Mannschaft, die vor allem am Boden liegt“ es doch viel mehr getroffen. Denn der VfR hat nach zwei Spieltagen soviele Punkte wie vor den zwei Spieltagen. NULL!

„Aufbauarbeit ist gefragt, draufhauen bringt jetzt gar nichts“, brabbelt VfR-Psychologe Erna Lamce daher und weiß, dass „Weiche gegen uns zuletzt immer gut aussah, wir haben nichts zu verlieren.“

Hinzu kommt nach dem geplanten Saisonstart (gegen Oldenburg und HSV II kann man verlieren), dass wohl allseits unerwartete Pokal-Aus gegen Hertha BSC Berlin. In Neumünster haben sie heute noch eine Allergui von diesem Spiel. Und dennnoch: Mit dem Einzug ins Endspiel können die Lila-Weißen wieder einen gehörigen Schritt Richtung DFB-POKAL machen.

Wechsel: AUST unterschreibt beim VfR!

Wären da nicht die harten Männer aus Flensburg, die mit ihren eichenhaften Auftritten derzeit sämtliche Gegner in Grund und Boden stampfen. Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte. Man möchte fast meinen, dass der VfR da gerade recht kommt.

Und während sich die Blog-Bande nun auf den Weg gen A7 macht, verbleiben wir mit der tollen Info, dass der VFR die Eintrittspreise auf sechs beziehungsweise 4,50 Euro (ermäßigt) gesenkt hat.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.