Top

Kann Rafael nur sonntags?

Alles neu macht der Rocktober. Im Mai kann es jeder. Kollege Jurkschat geht mit der Champions League fremd; Kollege Semmler irgendwo in der schleswigholsteinischen Provinz. Natürlich nur gegen Cash und für eine gute Sache. Denn BLOG-TRIFFT-BALL ließ sich mal wieder liften. Wie bei anständigen Körbchengrößen üblich, muss aber auch der Inhalt stimmen. Also präsentieren wir Euch ab heute die neue Spieltagvorschau der Nordteams. 

 

Nach kurzem Vorgeplänkel stolpern wir gleich in die Spieltagvorschau wie » Daniela de Rossi in die Weltmeisterschaft 2006. Psycho-Kiste Bundesliga.  Seit das zweite Phantomtor durch die Bundesliga geistert, haben alle einen Knacks: Kießling macht ein Tor und ist der Buhmann; die TSG Hoffenheim hat einen kollektiven Schaden. Nutznießer der Psycho-Kiste könnte der nächste Gegner von Hoffenheim – Hannover 96 – sein. Aber es gibt noch weitere Baustellen: Beim HSV können sie nur sonntags. In Wolfsburg nicht unter Druck. Und Eintracht Braunschweig ist sowieso ein Fall für den Psycho-Klempner.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

 

VfL Wolfsburg-Werder Bremen
In dieser Woche stand das Lernen aus Fehlern in Wolfsburg nicht auf der Agenda. Nachdem die Macher des Klubs mit ihren Pöbelattacken vor dem Duell gegen Eintracht Braunschweig eine ordentliche Bauchlandung hinlegten und eine peinliche 0:2 Pleite im selbst kreierten Derby kassierten, lieferte sich Wölfe-Manager Allofs in dieser Woche ein Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Werder Bremen. Angefressen von der Kritik, dass seine Arbeit beim SV Werder Bremen in der Endphase schlecht war, sagte er gegenüber Sportbild: „Dann ist es am besten, man sucht jemanden, der nicht mehr da ist. Das macht man hier. Dennoch sollte man sachlich bleiben.“ Nachtreten ist nie chic, doppeltes Nachtreten macht es nicht besser. Apropos Nachtreten: Spitze ist der VfL Wolfsburg nur in der Gelb-Rote-Karten Statistik: Mit drei in zehn Spielen enteilt er der Konkurrenz. Trotz des Einsatzes ist Wolfsburg mit Platz 9 nur in der Grauzone der bunten Bundesliga. Nun ist der SV Werder mit Platz 10 nicht nur nicht besser, sondern sogar noch einen Platz schlechter. Will Wolfsburg wirklich nach Europa, dann muss Samstag ein Sieg her. Offen bleibt, warum Sky das Spiel als Top-Spiel deklariert?
BTB meint: Nach der Derby-Schmach wird der VfL Wolfsburg wieder an stärkere Heimspiele in dieser Saison anknüpfen und Werder Bremen knacken. Falls nicht, dann müssen die Spieler des VfL zum Psycho-Dok, weil sie den Allofschen Druck nicht aushalten.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Hannover 96 – TSG 1899 Hoffenheim
Beim Thema Psycho-Doc schreit auch diese Partie vor Kopfschmerzen. Kollektiv atmet man in Hannover auf, dass endlich wieder ein Heimspielwochenende ansteht. Auswärts sind die „Roten“ ein noch größerer Flop als die lanzschen Wettedass-Vorstellungen. Null Punkte und kein pimmeliges Tor stehen zu buche. In der HDI-Arena – mittlerweile nimmt man sich beim Wechsel des Namensponsors andere Nordvereine zum Vorbild – sieht die Bilanz ganz anders aus: 13 von 15 möglichen Punkten fuhren die Roten ein. Nun kommt der Vollpatient Hoffenheim zu Besuch. Die Kraichgauer haben noch immer einen mentalen Schaden vom Phantomtor gegen Leverkusen. Das sollte Hannover 96 eigentlich ausnutzen. Positiver Nebeneffekt: Die TSG Hoffenheim wurde aufgrund des Phantomtors endlich national wahrgenommen. Ein großer Marketing-Sieg also!
BTB meint: Auf dem berühmten Papier ist das Spiel eigentlich eine klare Sache. ABER!!! Auch wenn Hannover 96 zuhause die Punkte hamstert, spielen sie nach einer Führung doch sehr passiv und fangen sich – wie gegen Hertha – noch gerne ein Gegentor. Keine sicheren Punkte für die „Roten“.

FSV Mainz 05 –  Eintracht Braunschweig
Die Eintracht aus Braunschweig hat mittlerweile die Psycho-Couch verlassen und einfach angefangen, Fußball zu spielen. In Wolfsburg zerkonterten sie die ersten zaghaften Europapokalplatzträume des VfL und auch Schalke 04 wurde fast von der Eintracht auf ihren Weg nach oben gestoppt. Kurz vor Schluss musste sich der BTSV gegen die „Knappen“ aus Gelsenkirchen geschlagen geben. Kein Grund wieder die Couch aufzusuchen. Denn die Leistung der Mannschaft war gut. Anders Mainz: Matchplanmagier Tuchel steht vor einer schwierigen Saison. Nach drei Siegen am Anfang der Saison hagelte es Niederlagen. Zwar „müllert“ es regelmäßig beim FSV, aber die berühmte Schwalbe macht einfach keinen Sommer. Nach guten 45 Minuten gegen den FC Bayern brach man nach der Halbzeit ein. Bei Mainz ist der Leistungsabfall in der 2. Halbzeit schon frappierend: Gegen Berlin gab es drei Gegentore, gegen Hannover 96 zwei und gegen die Bayern gleich vier.
BTB meint: Knüpft die Eintracht an die Leistungen der letzten Wochen an und überlebt die ersten 30 Minuten ohne Gegentreffer, dann hamstern sie in Mainz drei ganz historische Punkte.

SC Freiburg- Hamburger SV
Sonntag ist HSV-Zeit. Während andere Medien den Aufschwung am Trainerwechsel festmachen, lautet die brutale BTB-These: Der HSV kann es nur sonntags. Und seit „Bert“ van Marwijk das Trainingszepter beim HSV schwingt, funktioniert die Mannschaft – besser. Zwar schwimmt die Abwehr weiter und wird es noch die nächsten Monate tun, aber vorne ist der HSV ein gutes Stück gefährlicher. Acht Tore in zwei Spielen, Holland-Berti hat den HSV-Kickern Totaalvoetbal eingetrichtert. Für den neutralen Betrachter ein Fest, bei selbsternannte Fußballtaktikfanatiker sorgen die Spiele des HSV für Allergien. Am Sonntag geht es gegen den SC Freiburg. Die Streich-Truppe vergurkt jeden Vorsprung in Europa und auch in der Bundesliga gewinnen sie nichts.
BTB meint: Auch wenn der SC Freiburg ziemlich angeschlagen wirkt, ist die Mannschaft gefährlich. Gegen Bayern München holten sie einen Punkt. Streich lässt kompakt spielen und gerade der HSV ist sehr anfällig für Konter. Wenn Holland-Berti in dieser Woche kein Stellungsspiel trainieren ließ, dann kann der HSV mit einem Unentschieden in Freiburg gut leben.

Matthias Friede

Schon in jungen Jahren musste Matthias Friede erkennen, dass ihn der Fußballgott nicht mit ausreichend Talent gesegnet hat. Trotz seines überharten Einsatzes spielte sich seine Fußballkarriere auf Kreisebene ab. Statt in der glamourösen Welt des Fußballs für Skandale zu sorgen, drückte er im Studium der Geschichts- und Politikwissenschaft die harte, hölzerne Bank auf der Universitätstribüne. Trotz oder gerade wegen dieser Ungerechtigkeit des Fußballgottes beschäftigt er sich leidenschaftlich theoretisch mit dem runden Leder.