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BTB verleiht 5 Tennis-Awards

Das Tennisjahr 2013 ist vorbei. Das mag zwar zunächst traurig klingen, ist es aber eigentlich gar nicht. Denn bereits Anfang Januar startet der Tennis-Zirkus in die neue Saison. BLOG-TRIFFT-BALL hat die Ehre, vier Nordlichter mit exklusiven Awards auszuzeichnen.

Foto: Michael Freitag
  • Der Erfolgreichste

Ja, er kann es immer noch. Gut tausendmal abgeschrieben, immer wieder zurückgekommen. Tommy Haas hat es mal wieder allen gezeigt und ein wahrlich erfolgreiches Jahr gespielt. Im Januar als Nummer 21 der Welt gestartet, spielte sich der gebürtige Hamburger und Wahl-Amerikaner fast zurück in die Top-Ten und landete am Ende auf dem 12. Rang. Dabei gewann Haas stolze 70-Prozent seiner Spiele. Der 35-Jährige, auf der Tour meistens von seiner Verlobten Sara und der gemeinsamen Tochter begleitet, erreichte in Paris das erste French-Open Viertelfinale seiner Karriere. Dort ließ ihn Novak Djokovic aber keine Chance, der ebenso wie in Wimbledon in drei Sätzen die Oberhand behielt. Anscheinend konnte der Serbe das 2:6, 4:6 Debakel von Miami gegen den Deutschen nicht vergessen und besonnte sich auf Rache.

  • Die Überraschung des Jahres

Miami war nicht nur für Tommy Haas ein gutes Pflaster, auch Tobias Kamke aus der Hansestadt Lübeck feierte dort einen großen Karrieremoment. Wer sich Ende März beim Wetten auf die Partie zwischen Juan Manuel del Potro und Kamke verklickt hatte, der konnte am nächsten Morgen sein Glück wohl schwer begreifen. Völlig aus dem Nichts schlug Kamke den ehemaligen US-Open Sieger aus Argentinien und das sogar locker flockig in zwei Sätzen. In der nächsten Runde war zwar gegen den Ösi Jürgen Melzer Schluss, aber den Sieg gegen den Superstar aus Südamerika kann Kamke keiner mehr nehmen. Die Nummer 75 der Welt  Am Ende gab es zwar 22 Niederlagen zu 17 Siegen, doch bei einem Preisgeld von über 430.000 Dollar ist das sicherlich gerade mal verschmerzbar.

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  • Die Story des Jahres

Wimbledon war schon speziell. Everybodys Not-Darling Phillip Kohlschreiber reiste dieses Jahr doch nach London, machte aber bereits in der ersten Runde früher Feierabend. Der Grund: Eine ominöse Spontangrippe. Da Kohlschreiber kränkelte und Haas gegen Djokovic eine Abfuhr erteilt bekam, musste ein Niedersachse die Story des Jahres liefern. Der aus Celle stammende Deutsch-Jamaicaner Dustin Brown eroberte die Herzen der Zuschauer im Sturm. Brown, der klassisch hanseatisch auf Jamaica residiert, gewann auf Gras (BTB meint den Bodenbelag, schließt das andere aber nicht kategorisch aus) seine drei Qualifikationsspiele, schickte dann den schmucknamigen Guillermo Garcia Lopez nach Hause und triumphierte anschließend über den Rasenspezialisten Lleyton Hewitt. Das angenehm unprätentiöse Spiel Browns begeisterte, in den sozialen Medien gab es einen wahren Ansturm auf den 28-Jährigen. Als dann doch in der dritten Stunde gegen den Franzosen Adrian Mannarino, war der Hype auch schon wieder vorbei. Trotzdem: Der deutsche Bob Marley Verschnitt hat es geschafft, ein wenig Reggae in den urkonservativen All England Tennis Club zu bringen und sicher sich somit Platz, knapp vor dem Doppel Haas-Federer.

twitter.com/julianreister

  • Der Hamburger des Jahres

Julian Reister erinnert doch ein wenig an ein Chamäleon.   Das ganze Jahr ist kaum was von ihm zu sehen, doch am Ende springt eine Top 100 Platzierung heraus. Was auch daran lag, dass der in Reinbek lebende Reister nur neun Spiele auf der ATP-Tour bestritt und ansonsten sehr erfolgreich die unterklassige Challenger  Tour bereiste. Sein ganz persönliches Saisonhighlight: Der Triumph über Lukas Rosol in der ersten Runde von Wimbledon. Doch was ihm zum Hamburger des Jahres macht, die Ochsentour die der 27-Jährige aus sich nahm. Über Qualifikationen und unterklassigen Turnieren spielte sich Reister von einem Platz jenseits der 250 auf Position 83 vor.

  • Das Spiel des Jahres: Haas vs. Isner

Hätten wir die Sache weit ausgeführt genommen, dann hätte Tommy Haas wohl vier begehrte BTB-Awards abgeräumt. Beim „Spiel des Jahres“ führte jedoch kein Weg an Tommy Haas vorbei. Dritte Runde, French Open in Paris. Haas trifft auf den Amerikaner John Isner, ein Aufschlagmonster der aller ersten Güteklasse. Haas geht 2:0 nach Sätzen in Führung, verliert dann aber den dritten Satz und den Faden. Als Haas unglaubliche zwei Hände voll mit gelben Matchballen vergibt und auch den vierten Durchgang verliert, scheinen die Leviten gelesen. Denn Haas wird früh gebreaked und Isner, 27 Asse schlagend, ist flitzt mittlerweile in absoluter Topform über die rote Asche. Doch Haas, kämpft sich zurück und gewinnt letztendlich mit 10:8 im Fünften. Das Match in Zahlen: 7:5/7:6/4:6/6:7/10:8.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.