Der VfR Neumünster schafft die nächste Breaking-News. Nur sechs Wochen nach der Beförderung von Helmut Szpadzinski vom Co- zum Cheftrainer ist für den Lamce-Nachfolger schon wieder Schluss. Der VfR entlässt Szpadzinski.

Der Tabellen-14. der Regionalliga Nord trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Helmut Szpadzinski. Das wird der Klub am Dienstagnachmittag um 16 Uhr bei einer Pressekonferenz bekannt geben.

Wie schon bei der überraschenden Lamce-Entlassung Anfang Februar waren die sportlichen Leistungen nicht ausschlaggebend. Dem Interimscoach wurde vielmehr ein gewisser Veränderungsdrang zum Verhängnis. Er sagt heute: „Die Arbeitsbedingungen sind dauerhaft so nicht hinnehmbar. Man kann Leistungsfußball nicht ohne Strukturen und einem gewissen Personalstamm stemmen. Darüber wollte ich mit dem Vorstand reden.“

Doch zu einem ernsthaften Austausch dieser Argumente sollte es gar nicht erst kommen. Denn: Szpadzinski hatte am Sonntag den Sportlichen Leiter Jörg Zenker beleidigt. „Das war falsch und ich habe mich entschuldigt.“ Doch während Zenker und Szpadzinski den Vorfall offiziell aus der Welt geschafft haben, strickte der Vorstand eifrig die Kündigungspapiere.

Am Montag Abend kam es dann zum Knall. Der ambitionierte Szpadzinski bekommt seinen Rauswurf mitgeteilt. Doch so flott die Meldung auch wirkt, so richtig dolle sollte man sich jetzt nicht wundern.

Denn: Die lila-weiße Chefetage ist mit der Führung eines Viertligisten überfordert und agierte nicht das erste Mal völlig kopflos. Über zehn Stammkräfte haben für die kommende Spielzeit noch keine Arbeitspapiere, Posten wie Torwart- und Athletiktrainer sind seit dem Ende von Ervin Lamce unbesetzt. „So kann man in der Regionalliga nicht arbeiten“, sagt Szpadzinski, der den Verein in professionelles Fahrwasser bringen wollte.

Nun ist er weg, weil die Gelegenheit den unbequemen Trainer abzuschießen, offenbar günstig war.

Wer nun die Chefcoach-Chance erhält, soll am Nachmittag erklärt werden. Neben Uwe Erkenbrecher (vom Holsteinischer Courier vorgeschlagen) dürfte auch ein gewisser Michael Bauer (Holstein Kiel, Paderborn, Arminaia Bielefeld) und Thomas Möller auf dem Kandidatenzettel stehen.