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Schwerin: Im Gespräch mit (Neu) Co-Trainer Klempkow

Der FC Mecklenburg Schwerin hat sich viel vorgenommen. Nach einer mittelprächtigen Rückrunde laufen die Vorbereitungen im roten PS-Bereich. BLOG-TRIFFT-BALL sprach mit dem neuen Trainer Jano Klempkow.

 

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Richtig erfolgsbeschwipst wollte beim FC Mecklenburg-Schwerin am Saisonende nicht jeder sein. Das, obwohl sich weder der 4:2-Sieg am letzten Spieltag gegen Grimmen, noch der vierte Tabellenplatz in der Endabrechnung wirklich schlecht ansschauen ließen. Am Ende war die Rückrunde einfach nicht so rosig, wie man sich diese noch im Februar auf einer eindrucksvollen Sponsoren-Gala ausgemalt hatte. Schließlich holten sich die hochambitionierten Schweriner fünf Punkte weniger als noch in der Hinrunde.

Auch wenn es nicht offen(siv) kommuniziert wurde: Bei aller Zufriedenheit – hundertprozent glücklich war man in der Landeshauptstadt mit dem Saisonfinish nicht. Zu groß ist der Wille, den Fußball in Schwerin wieder salonfähig zu machen. Doch sind in Schwerin dieses Mal Verantwortliche am Werk, denen es bisher in sehr akzeptabler Manier gelingt, das Engagement mit den entsprechenden Kompetenzen zu kleiden. Fachlich nackt steht in der breitgefächerten sportlichen Führung niemand da.

Das zeigt sich zum Beispiel bei der Verpflichtung des neuen Co-Trainers. Jano Klempkow, 37 Jahre alt, heißt der neue Mann an der Seitenlinie. Ein Rückkehrer, schließlich trainierte der Ur-Mecklenburger die Schweriner Eintracht bereits vor elf Jahren. Jetzt wirkt er „bereit wie nie“, wie er im Gespräch mit BLOG-TRIFFT-BALL am sommerlichen Sonntagabend in einem Hamburger Cafe erklärt.

Der Weltenbummler trainierte unter anderem in assistierender Funktion im US-Bundesstaat Kalifornien, hospitierte zusätzlich bei Twente Enschede, Schalke 04 und dem HSV. Nun will Klempkow in Schwerin sesshaft werden.

Süffisante Bonmots sind das eine, das Fachliche ist das andere. Darüber möchte Klempkow nämlich viel lieber sprechen: „Unsere Aufgabe ist es, dass wir eine neue Mannschaft formen und uns fußballerisch auf eine andere Ebene hieven“, ist die klar definierte Marschroute, die sich Klempkow selber setzt.

Ein Ziel, für das es allerdings neues Personal braucht. Sieben neue Spieler sollen kommen – unter anderem auch Abgänge von der U23 des Hamburger SV. Jens Dowe, die etwas wortkarge Kompetenzteam-Erwerbung mit hanseatischem Flair, mischt dabei nicht mehr mit. Der ehemalige Hansa-Profi und der FC Mecklenburger gehen schließlich getrennte Wege.

Der andere Ex-Profi im Schweriner Konstrukt, niemand geringeres als Hansa-Legende Martin Pieckenhagen, ist hingegen mit Freund und Partner Uwe Brauer auf Hochtouren unterwegs. Beide kümmern sich in Eintracht um das neue Personal, besonders Brauer soll dabei mit großem Geschick agieren.

Doch nicht nur den Kader weiß Klempkow zu loben, auch die Strukturen erfreuen sich besserer Bedingungen. Der Co-Trainer zufrieden: „Wir haben schon professionelle Strukturen in Schwerin.“ Damit gemeint: die neue Spielstätte im Sportpark Lankow, die exzellente Arbeitsmöglichkeiten bietet. „Unser neues Wohnzimmer!“, herzt Klamkow angetan, welches für etwa eine halbe Million Euro runderneuert wurde.

Abseits des Sportlichen tut sich indes Weiteres. Das „Hanseatische Fußballkontor“, ein erfolgreiches Unternehmen, das mit globalen Transferrechten handelt, ziert im kommenden Jahr als Hauptsponsor die Stierbrust. Eine Erfolgsgeschichte will eine vielleicht baldige unterstützen – ein verständliches Konzept in der lange gebeutelten Schweriner Fußballkultur. In einer Stadt, in der die Volleyballerinnen bisher den ganzen Stolz auf sich vereinten. Das übrigens mit vollem Recht.

Wird der FC Mecklenburg Schwerin also die neue TSG Neustelitz? Ein Fußballstandort, der durch Leidenschaft und schöpferischen Qualitäten aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde? Die TSG, im letzten Jahr in der gleichen Maschine aus dem Trainingslager abgereist, hat sich zumindest schon einmal die Vorbildfunktion im Süden Mecklenburg-Vorpommerns gesichert.

Klempkow wählt anerkennende Worte, in den jedoch auch die Hoffnung auf einen eigenen, ähnlichen Werdegang mitschwingt: „Das Projekt TSG Neustrelitz finde ich total geil. Daran sieht man, dass gewisse Ziele einfach von Visionären vorangetrieben werden müssen.“

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Noch aber, dass weiß auch der Trainer, trennen beide Teams zwei Spielklassen. Mit ein wenig mehr Schussglück hätten es vor ein paar Wochen auch drei sein können. Ob sich im nächsten Jahr etwas daran ändert? Vielleicht. Die Chancen stehen bei den gut aufgestellten Schwerinern nicht allzu schlecht.

Doch die Konkurrenz schläft nicht, in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern tut sich einiges. Dementsprechend ist auch der Zettel mit dem potenziellen Aufstiegsrivalen prall gefüllt. Als „extrem stark“ kategorisiert Klempkow nämlich die Teams aus Sievershagen, Pampow, Wismar und dem Rostocker FC.

Videoproduktion Schwerin

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.