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Unternehmer ermöglicht den „Ebbe“-Transfer

Marius Ebbers ist zurück. Der hochgewachsene Stürmer, der lange Jahre beim FC St. Pauli höchst erfolgreich stürmte, kehrt nach kurzem USA-Aufenthalt zurück in den Hamburger Amateurfußball. Wir sprachen mit dem Unternehmer, der für den „Ebbe“-Transfer ins Portemonnaie griff.

 

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Zu Beginn lief noch nicht alles nach Plan. Marius Ebbers, Meistertransfer der Hamburger Victoria in diesem Sommer, hatte sein richtiges Schuhwerk vergessen. Zweieinhalb Stunden vor dem Test gegen Lurup, der auf den Kunstrasenplatz unweit der Hoheluft ausgetragen wurde, war dieser Fauxpas jedoch mit Sicherheit einer der kleineren Größenordnung.

Ansonsten lief für die Hamburger Victoria vieles gut an diesem sonnigen Dienstag. Der Presseandrang, der den ehrwürdigen Medienraum doch etwas enger gestaltete, war zwar erhofft, aber nicht erwartet worden. Dementsprechend lockere Einstiegsworte fand auch Manager Sven Piel, der den Moment neben den neuen Vicky-Hoffnungsträger sichtlich genoss. „Wir haben unsere 1A-Lösung mit Sternchen verpflichtet. Das freut uns natürlich sehr, vor allem, da die Verhandlungen so einstimmig und zügig über die Bühne gegangen sind.“

 

Verhandlungen, die unmittelbar nach der Ebbers-Rückkehr ihren Anlauf genommen hatten. Der sichtlich gelöste Ebbers, der den Medienparcours in souveräner Profimanier absolvierte, wirkte dabei fast so, als ob der Medienanlauf ein bisschen zu viel des Guten wäre. Dennoch hatte auch der einstige Duisburger eine druckreife Zeile parat: „Wir haben ja noch gar nicht über die Vertragslaufzeit gesprochen.“, unkte „Ebbe“ in Richtung Piel. Dieser konterte keck: „Dann freuen wir uns ja auf die nächsten fünf Jahre.“

Dass das nur ein lockerer Klamauk sein sollte, war zu diesem Zeitpunkt aber jedem der Anwesenden klar. Bereits vor der PK waren erste Details durchgesickert, darunter die Laufzeit, die Ebbe zumindest ein Jahr an der Hoheluft beschert. Dennoch, so erklärte der Stürmer, ist ein längeres Intermezzo durchaus vorstellbar: „Ich habe Lust auf diese Herausforderung. Ich habe in den USA professionell trainiert, bin topfit und werde von Jahr zur Jahr meine Entscheidung fallen.“

Interessant waren dabei jedoch nicht nur die ersten Worte von Ebbe als Vicky-Akteur, sondern auch die weiteren Details seiner Verpflichtung. Vicky-Anhänger und Hamburg Unternehmer Sven-Christian Güthlein (Foto oben), in dessen Besitz der Boulevard-Verlag „SCG“  weilt, hatte die Ebbers-Verpflichtung finanziell gedeckelt. Sein Sponsoring, das dem Regionalliga-Absteiger ohne etwaige Rückzahlungsforderungen zu Gute kommt, ist zwar das letzte seiner Art für die kommende Saison, könnte aber bei der Victoria seine Fortsetzung finden.

Güthlein gegenüber BLOG-TRIFFT-BALL: „Ich werde mich auch in Zukunft bei diesem Kultklub engagieren. Ich lebe seit Jahren in Hamburg und dieser Verein ist mir über die Jahre einfach ans Herz gewachsen.“

Der ehemalige SCV-Manager Ronald Lotz, beide Herren wohnen quasi Tür an Tür, agierte übrigens als Triebfeder für den Großtransfer. „Wir kennen uns nun schon mehrere Jahre und Vickys Zukunft war immer ein Gesprächsthema. Jetzt passte es mal.“

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Seine Ziele formuliert der gebürtige Niedersachse, der seine erste Begegnung mit den Hamburger Kickern aufgrund eines Auswärtsspiels des VfB Oldenburgs machte, in offensiver Manier: „Dieser Klub gehört vom Stadion und der Tradition in die Regionalliga. Da müssen wir irgendwann wieder hin. Die Ebbers-Verpflichtung ist mit Sicherheit ein guter Anfang.“

Worte, aus denen herausringt, dass die Personalie Marius Ebbers weit mehr als die Lösung des Stürmerproblems sein könnte. Ein kleiner Initialfunken, der nicht nur sportlich neue offensivere Ziele der Hamburger Victoria unterstreicht, sondern auch auf die Mobilisierung eines höheren Fan-Potenzials abzielt.

Dass ein guter Anfang gemacht wurde, war in den zum Lachen gestrafften Gesichtern sämtlicher Akteure zu sehen. Einer positiven Stimmung an der Hoheluft kann man sich also gewiss sein. Wie lange diese konserviert werden kann, wird jedoch erst der Saisonstart beweisen. Dann gastiert immerhin die TuS Dassendorf.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.