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Was uns in WM-Erinnerung bleibt

Brillante Tore, komische Trainer,  Thomas Müller und viel Herz – es war die WM der Superlative. Und was bleibt in Erinnerung? Das hier!

 

1. Dank u wel Holland
Da war die Fußballwelt nach dem 1:0 der Spanier im ersten Spiel gegen die Niederlande sicher der Meinung, alles nimmt seinen gewohnten Gang: Der Spanier macht’s halt wieder. Doch dann hechtete sich #NED-Stürmer Robin van Persie zum wohl zweitschönsten Treffer der WM. Aus 14 Metern mit dem Kopf und drin. Am Ende mussten die Spanier ein 1:5 und das schmerzhafte Aus in der Vorrunde schlucken. Gut für Jogi!

2. OMG Australien
Nach Tim Cahills Jahrhundert-Tor in der 21. Minute gegen Holland stand Down Under Up Above und feierte den Urschuss des 34-Jährigen gegen Holland mehr als einen Weltrekord-Versuch eines Kängurus beim Weitsprung. Klare Sache, ein fußballerischer Genußmoment.

3. Hattrick-Hero Müller!
Das war mal was. Da spricht vor der WM alles über Cristiano Ronaldo. Und dann lässt ein Mann namens Müller den Superstar im Rückspiegel und schießt drei Tore beim 4:0-Sieg gegen Portugal. 26 Millionen Deutsche vor den Fernsehern staunten über den Zappel-Thomas und der protzte nach dem Hattrick in Anti-Ronaldo-Manier: „Na ja, ab und zu fällt mir eben auch einer vor den Fuß.“ Und hier geht’s zum Müller-Selfie mit Schweini.

4. #GER’s Freistoß-Gag gegen Algerien
Die deutsche 13 stolperte beim Anlauf, küsste mit seinem Zwei-Tage-Bart kurz den Rasen und flitzte mit den Augen eines Bullen vor dem Rodeo auf eine völlig irritierte Algerien-Mauer zu. Zum Tor führte es nicht, aber die Welt hatte ordentlich was zu lachen.

5. Goldjunge James Rodriguez
Natürlich war James Rodriguez vor der WM gerade mal so bekannt wie ein Bürgermeister in Oschersleben. Doch dann! Der kolumbianische Goldjunge spielte gigantisch auf, schaffte sechs Tore und war DIE Entdeckung der WM. Zwar stand am Ende das Viertelfinal-Aus gegen den Gastgeber Brasilien auf der Quittung, aber das 1:0 Kolumbiens gegen Uruguay, Rodriguez Volleyschuss aus 18 Metern nach Brustannahme war ein Glücksmoment im Sommer 2014.

6. Die Locke der WM
Nicht nur die Parade für die Ewigkeit gegen Brasilien in der 26. Minute, sondern das gesamte Turnier von Mexicos Keeper Guillermo Ochoa war eine Wucht. Kaum zu glauben, dass der Torwart, der zuletzt in Frankreich bei Ajaccio die Bälle hielt, derzeit vertragslos ist. Klarer Fall, in der Disziplin „Bälle abwehren“ gibt’s die Silbermedaille für den 28-Jährigen. Übrigens: Bronze ging an US-Teufel Tim Howard. Und Gold ist ja wohl klar.

7. Hurra Herrera
Der mexikanischer Trainer Miguel Herrera – welch eine Fratze! Hach, alleine seine kollabierenden Jubelfeste haben für immer einen Platz in den WM-Geschichtsbüchern verdient. Das mittelamerikanische Stimmungschamäleon, häufig zwischen süß und zornig an der Seitenlinie anzutreffen, peitschte seine Mexikaner in so unnachahmlicher Manier an, dass selbst Vulkancoach Jürgen Klopp hofft, diesen Mann nie in der Bundesliga zu sehen.

8. Messias Messi
Nicht schlecht, 120.000.000 Euro soll Messi wert sein. Warum? Weil er eine Truppe wie Darmstadt 98 in ein WM-Finale führen kann. Ein Weltfußballer eben. Und mehr Analyse braucht es bei dem Kerl nicht!

9. Chiles Pannen-Pinilla
Es fehlte nur EIN Zentimeter. Einer. Und Brasilien hätte bereits im Achtelfinale gegen Chile die Segel streichen müssen. Doch  das glücklose Lattenereignis aus der 119. Minute hinterließ trotzdem gewaltige Spuren. Mauricio Pinilla ließ seinen WM-Moment auf den Rücken tätowieren. Mit der Zeile: “One centimeter from glory”.

10. Booah! Bewegend
Eine brasilianische Fanlegende, der Gaucho da Copa, übergab nach der 1:7-Blamage der Brasilianer gegen die Deutschen seinen wohlbehüteten WM-Pokal an einen DFB-Fan und sagte ihm: “Nehmt ihn mit zum Finale! Ihr habt gesehen, dass es nicht leicht ist, aber ihr habt es verdient. Gratulation”. Der ältere Herr hat in Brasilien seit 1990 7 Weltmeisterschaften, 6 Copa Américas, 4 Confederation Cups und einmal die Olympischen Spiele besucht. Insgesamt war er schon in 66 Ländern und hat dabei bisher 149 Länderspiele besucht. Den Pokal stets dabei. Und dann kam Deutschland.

11. Matrix Sabella
Als Argentiniens Gonzalo Higuaín im Spiel gegen Belgien einen Ball an die Latte knallte, sorgte das bei seinem Trainer Alejandro Sabella dafür, dass er beinahe bewusstlos umfiel. Und das nicht nur irgendwie, sondern im Matrix-Stil, den Körper zurück kippend, während er steht. Die Szene sorgte für unendlich viele Parodien im Netz. Und hätte der Move ihn im Abgang nicht fast zum Fallen in die Auswechselbank gebracht, wäre er sicher demnächst in Hollywood als Double für den vierten Matrix-Film gebucht worden.

12. Eis, Eis, Per
„Is‘ mir völlig wurscht, wir sind unter den letzten Acht. Das zählt. Was wollen Sie jetzt von mir? Glauben Sie, unter den letzten 16 ist irgendeine Karnevalstruppe, oder was? Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne und dann sehen wir weiter.“ Oder: „Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder sollen wir wieder ausscheiden? Ich verstehe die ganze Fragerei nicht“, prasselte es aus Per Mertesacker heraus, als ein TV-Reporter den nicht ganz glanzvollen Auftritt gegen Algerien besprechen wollten. Am Tag danach gab’s nur ein Thema: Sitzt Per schon in der Eistonne? Wenig später twitterte „Merte“ ein Bild. Er saß in einer Eistonne und kommentierte humorvoll: „Tag 1.“

13. #wirAlle
Es war der Coke-Slogan der WM. Und er kam an. Auf sämtlichen Fanmeilen lagen sich nicht nur Deutsche in den Armen, sondern Fans aus aller Welt. Es wurde gejubelt, gefeiert, getanzt, gesungen und getröstet. Öhm, 32,57 Millionen Deutsche sahen den Wahnsinns-Sieg gegen Brasilien – nie schauten mehr einem deutschen Team beim Fußballspielen zu. Twitter verzeichnete ebenfalls 35,6 Millionen historische Tweets zum geschichtsträchtigen Halbfinale. Und nie waren wir mehr #wirAlle.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

14. Die Hymne der Nation
„Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nich sein.“ Mit diesen packenden Zeilen besang uns Andreas Bourani während er WM. „Ein Hoch auf uns“ ist und bleibt Gänsehaut-Sound. Gefiel uns richtig und bleibt bis 2018 auf der Festplatte.

15. Klooooooooooooooose
Er hat’s. Den Rekord. 16 WM-Tore! Und dass der 36-Jährige den WM-Torrekord ausgerechnet in Brasilien und gegen Brasilien holt, und dann noch einem Brasilianer namens Ronaldo (15 WM-Tore) abknüpft, ist ja der Hammer überhaupt. Wobei wir ja meinen: Miro, bau‘ den Vorsprung 2018 doch noch aus.

16. Das Warten hat ein Ende
24 Jahre musste die Nation auf diesen Moment warten. Nun sind #wirAlle wieder Fußball-Weltmeister. Schön.

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.