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Fußball ist nicht alles

Die Tabellensituation beim FC St. Pauli sieht derzeit, sagen wir mal, nicht rosig aus. Doch anstatt sich zu verkriechen und Gesprächen mit Anhängern des Klubs aus dem Weg zu gehen, riefen zwei Protagonisten am Samstag Nachmittag zu einer sinnreichen Aktion auf.

Jan-Philipp Kalla und Robin Himmelmann baten in der vergangenen Woche ihre Follower auf Facebook darum Kleidung zu spenden. Ziel war es diese im Nachgang an verschiedene Einrichtungen auf St. Pauli zu übergeben und sich für Menschen einzusetzen, denen es nicht so gut geht wie einem selbst.

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Die Initiative der Spieler kam durchweg gut an. Abgesehen von einzelnen Kommentaren, die darauf abzielten, dass „man sich doch mal lieber um die sportliche Situation kümmern sollte.“

Insgesamt war der Tenor der Fans in den Sozialen Medien jedoch eindeutig:
„Fußball ist nicht alles“ und „Das ist St. Pauli“ war zu lesen.

Eigentlich sollte die Spendenaktion am Sonnabend erst um 15 Uhr starten. Eigentlich, denn bereits um kurz vor drei war der kleine Transporter gut gefüllt. Himmelmann, der bei der U23 der Braun-Weißen am Start war, verpasste zwar die Übergabe, eilte aber sofort nach Abpfiff zum Millerntor-Stadion. Ganz allein musste Kalla den Ansturm allerdings nicht bewältigen. Freunde, Bruder Björn und Nachbarn halfen tatkräftig mit. Zahlreiche St. Paulianer folgten dem Ruf der beiden Kiezkicker und so kamen unzählige Säcke mit warmer Bekleidung für den Winter zusammen. Für die Initiatoren eine Herzensangelegenheit und für uns eine Aktion mit Vorbildcharakter. Nach der Aktion sprach Joy Dahlgrün-Krall mit den beiden.

Wie kamt ihr darauf zu dieser Aktion aufzurufen?
Himmelmann: Schnecke und ich sind auch privat befreundet und natürlich sprechen wir auch über Themen abseits des Platzes. Wir denken, dass man auch Menschen helfen muss, denen es nicht so gut geht. Gerade als Spieler des FC St. Pauli spüren wir eine große Verantwortung.
Kalla: So ist es. Ich bin nun schon zwölf Jahre im Verein und fühle mich mit ihm und dem Stadtteil sehr verbunden. Wir befinden uns hier schon in einer privilegierten Situation. Die Menschen auf St. Pauli halten zusammen und auch wenn einer nicht viel geben kann, bemüht er sich trotzdem einen kleinen Teil beizutragen.

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Hättet ihr diesen Zuspruch am Sonnabend erwartet?
Kalla: Erwarten wäre zu viel gesagt. Wir haben gehofft, dass sich einige beteiligen – dass es nun so viele waren, ist natürlich überwältigend.
Himmelmann: Ich war ja bei der U23 im Einsatz und konnte erst später dazukommen. Aber auch ich bin anhand der vielen Spenden, mehr als beeindruckt.

Sind weitere solcher Aktionen von Euch geplant?
Kalla: Wir haben jetzt noch nichts Konkretes geplant, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es nicht das letzte Mal war.
Himmelmann: Wir zwei werden uns sicherlich noch einmal zusammensetzen und überlegen, ob und was wir noch machen könnten.

Die Spenden gehen unter anderem an:

– das Haus Bethlehem in der Budapester Straße,
– die St. Pauli Kirche,
– die Diakonie St. Pauli und
– die Alimaus am Nobistor.

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.