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Hallenmacher wünschen sich einen Hamburg-Vertreter

In Schwerin soll wieder Hallenfußball demonstriert werden. Rund um den hochambitionierten Sechstliga-Neuling FC Mecklenburg Schwerin ist ein großes Hallenturnier in der Planung, ein Traditionsteam hat bereits zugesagt. Gesucht werden nun auch überregionale Vertreter. Schmachtende Blicke richten sich auch auf die Oberliga Hamburg.

Anfang Januar regierte in Schwerin immer der Hallenfußball. Der Lübzer Pils-Cup, einmal von Eurosport sogar am Freitagabend übertragen, öfter aber vom DSF begleitet, war eines der beliebtesten Hallenturniere. Werder Bremen nahm wie auch andere Bundesligisten regelmäßig teil, der FC Hansa, im selben Status verweilend, mischte bunt mit.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Heute gibt es den Lübzer-Cup immer noch, allerdings nicht als Hallenturnier auf Kunstrasen, sondern als zuletzt überraschungsträchtiger Landespokalwettbewerb. Der Hallenfußball hat sich in Schwein jedoch in den Untergrund verabschiedet. Das soll sich ändern, wie Markus Gaedke, der neue Turnierorganisator, gegenüber BLOG-TRIFFT-BALL bekennt: „Wir wollen hier wieder etwas aufbauen. Warum nicht noch einmal das machen, was schon einmal so wunderbar funktionierte?“

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An den einstigen Musterwettbewerb wird sich der Schweriner Hallenkick am 28. Dezember aber erst einmal nicht messen können. Das fängt bereits am Austragungsort an, denn anstatt in der für Boxübertragungen bekannten Schweriner Sport- und Kongresshalle wird das Turnier in der beschaulichen Erich Kästner-Sporthalle ausgetragen. Immerhin mit einer Kapazität für rund 600 Fans ausgestattet: „Wir wollen erst einmal sehen, wie die Resonanz ausfällt. Perspektivisch wäre eine Rückkehr in die große Halle natürlich denkbar.“

Zwar ist die Halle deutlich keiner – dafür ist der Wettbewerb um den neubenannten Kurzurlaub.de-Cup deutlich größer. Insgesamt ist geplant, dass sich 28 Mannschaften um den Hallentitel und ein 800-Euro-Preisgeld streiten. Der Modus: An vier Qualifikationstagen sollen je sechs Teams um ein Finalticket spielen, sodass die 8 Finalteilnehmer aus vier qualifizierten und vier gesetzten Mannschaften zusammengeführt werden. Den Hintergrund offenbart Gaedke: „Der FC Mecklenburg möchte gerne kleinere Vereine an diesem Turnier beteiligen, ihnen eine Chance geben. Deshalb verfahren wir so.“

Insgesamt ist so bereits die Hälfte des Teilnehmerfeldes akquiriert. 12 Teams, darunter Teams aus dem Unterbau des FC Mecklenburg, haben sich für die Qualifikationsturniere angemeldet, mit dem Verbandsligakickern aus Schwerin und Wismar sind zwei gesetzte Vereine bestimmt. Bedeutet im Umkehrschluss: es sind noch zwei Wild-Cards zu vergeben, die den direkten Zugang zum Finaltag bedeuten. Der Wunsch der Verantwortlichen: Oberligisten aus Mecklenburg-Vorpommern und von der westlichen Seite der Elbe.

Nico Ziercke, Sportmarketing-Experte aus dem Schweriner Umland und Agenturbetreiber gegenüber BLOG-TRIFFT-BALL: „Eine Mannschaft aus der Oberliga-Hamburg wäre eine sehr nette Geschichte. Wir hätten großes Interesse daran.“

Im Fokus sind bereits einige Truppen. Besonders TuS Dassendorf und Victoria Hamburg könnten lukrativ sein, aber auch der SV Rugenbergen um den Ex-Schweriner Harry Jurkschat würde bei entsprechendem Interesse eine Wild-Card winken. Einen Regionalligisten aus dem Norden würde man mangels Mecklenburger Alternativen besonders gerne begrüßen.

Doch heißt es aus Schwerin, dass nicht nur die großen Namen aus Hamburg oder Schleswig-Holstein willkommen wären, sondern auch vermeintlich kleinere Teams, die sich über die Qualifikation in die Endrunde spielen könnten. Noch sind die Plätze da, was sich aber schnell ändern kann, wie Gaedke von der Turnier-Organisation erklärt: „Wir rechnen damit, dass wir bald viele neue Teilnehmer im Bott wissen. Vielleicht sollte man sich beeilen.“ Nicht beeilein wird sich derweil der 1. FC Schönberg. Der Klub, der mit dem Aufstieg in die vierte Liga liebäugelt, soll der Turnierleitung bereits abgesagt haben.

Dennoch sind die Lebenszeichen für ein neues Mecklenburger Hallenevent vernehmbar. Wenn auch noch deutlich beschaulicher, als die Events in Kiel und Hamburg.

 

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Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.