Verjüngungs-Kur läuft: HR setzt Abwehr-Ass vor die Tür!
Mladen Tunjic hat’s schon getan, Robert Hermanowicz hat’s vor und der nächste Routinier muss es auf Anraten des Vereins machen – HR macht rigorose Verjüngungs-Kur und schiebt seine „Alten“ ziemlich zielgerichtet auf die Laderampe. Nun erwischt’s den einstigen Abwehr-Boss, dem ein Wechsel nahegelegt wurde. Und der hat zum Tatendrang in Halstenbek eine Meinung.
Seit 2010 hat Sebastian Krabbes nun das Trikot von Halstenbek-Rellingen auf dem Leib hängen. 97 Einsätze, 5 Tore, für einen Innenverteidiger durchaus ordentliche Werte. Doch seit dieser Saison kommt der 1,93m-Mann nicht mehr auf das Flipchart, wenn Trainer Thomas Bliemeister seine Startelf aufschmiert.
„Ich habe mir eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel das Schienbein angebrochen und bin knapp drei Monate ausgefallen. Danach war es natürlich schwer bei so einer eindrucksvollen Hinrunde wieder in die Startelf zu kommen“, analysiert der 28-Jährige sachlich, nachdem sich lediglich ELF(!) Einsatzminuten auf dem Privatkonto verirrten.
Nun hatte Krabbes die Hoffnung, sich in der Wintervorbereitung wieder ins Team zu grätschen. Die Pläne sind im Januar allerdings schon futsch. „Ich hatte vor noch ein paar Jahre leistungsorientiert bei HR zu spielen, aber das war wohl nur mein Gedanke. Trainerteam und Management legten mir nahe, doch besser den Verein zu verlassen, da ich in der Rückrunde wohl keine Rolle spielen werde und für die neue Saison keinen Vertrag bekomme“, erklärt der Defender die für ihn ziemlich überraschende Neuplanung, verbunden mit der Verjüngungskur des Vereins.
„Nach 4,5 Jahren ist das natürlich bitter. In den letzten Jahren gab es ja immer wieder mal Spieler bei uns, mit denen so verfahren wurde. Nun war ich halt leider an der Reihe“, kritikt es Richtung HR-Verantwortliche. Und damit nicht genug: „Wenn man der Meinung ist, das ich nichts mehr zur Entwicklung beitragen kann, dann muss ich Platz machen. Es hat aber schon einen wirklich faden Beigeschmack. Ich hatte immer ein gutes Verhältnis und war immer loyal den Verantwortlichen gegenüber. Und deshalb respektiere ihre Entscheidung auch, glücklich bin ich über den Zeitpunkt und die Art und Weise jedoch nicht besonders“, ärgert sich die menschgewordene Viererkette.
„Nun orientiere ich mich neu“, krabbt es. Ziel ist und bleibt die Oberliga Hamburg. „Vielleicht kann ich ja doch noch einem Verein helfen. Ich bin wieder topfit und freue mich darauf eine neue Chance zu bekommen.“
Die Jagd auf einen richtig soliden Verteidiger ist hiermit also eröffnet. Eine Woche ist das Transferfenster noch offen.