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Hansekicker – Neues Nachwuchskonzept in Lübeck

Der nächste Martin Ødegaard könnte aus Lübeck kommen. Der VfB setzt jedenfalls aktuell alles daran, die Jugendarbeit des Vereins auf ein neues Level zu bringen. Unter dem Dach der Hansekicker entsteht ein Ausbildungskonzept mit dem sich die Grün-Weißen für die Zukunft rüsten wollen.

„Der Nimbus eines Ausbildungsvereins ist kein Malus, es ist vielmehr Wertschätzung“. Die gewählten Worte von Wolf Müller lassen darauf schließen, dass er über dieses Thema nicht erst seit gestern nachdenkt. Der Sportvorstand war im Juli letzten Jahres angetreten, um auch im Nachwuchsbereich alte Muster aufzubrechen. Dieses Projekt nimmt nun Fahrt auf und mittlerweile hat das Baby auch einen Namen: die Hansekicker.

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Als Müller von der Trainerbank in den Vorstand wechselte, stellte er viele sportliche Gegebenheiten in Frage. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern Christian Flach, Sven Theißen, Duke Williams und David Shalom rief er die Hansekicker ins Leben. „Entstanden ist die Idee aus einer Ist-Analyse und der dabei gewonnenen Erkenntnis, dass wir im Nachwuchsbereich noch mehr Profil zeigen und Förderer gewinnen müssen“, so die Aufgabe, die sich das Quintett gibt.

Potentielle Unterstützer können über einen eigenen, transparenten Sponsorenpool gezielt den Nachwuchs fördern. Beim VfB soll die Jugendarbeit zukünftig „nicht nur propagiert, sondern vielmehr gelebt werden“. Die Gelder sollen klar nachvollziehbar für eine bessere Ausbildung der Junioren investiert werden. Die Qualifikation der Jugendtrainer etwa oder auch bessere Materialien und Infrastruktur. Für Kinder aus finanziell schwachen Verhältnissen soll ein Sozialfonds eingerichtet werden.

Derek Cornelius – Kanadisches Toptalent im Leerlauf

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Erste Erfolge konnte der VfB-Nachwuchs bereits feiern. Beim 1. Hansekicker-Cup Ende Januar mit einem Teilnehmerfeld von F- bis C-Jugend belegten die Grün-Weißen in allen Altersklassen den ersten Platz. Kein Wunder, denn intern wurde beim VfB an den entscheidenden Stellschrauben schon länger gedreht.

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Mit dem Projekt Hansekicker soll die zentrale Stellung der Jugendarbeit vor allem öffentlich und als Anspruch für die Zukunft artikuliert werden. Das gemeinsame Foto mit der 1. Mannschaft gibt die Richtung vor: Die Jugendmannschaften sollen nicht nur näher zusammenrücken, sondern auch gezielt an die Herren herangeführt werden.

„Wir sind mitnichten am Optimum unserer Nachwuchsarbeit, dort wollen wir aber gemeinsam mit unseren Kindern und Förderern hin“, gibt Müller das Ziel mit einem gesunden Realismus vor.

Der Name Hansekicker und das zugehörige Logo sollen eine Greifbarkeit für die Kinder und Identifikation schaffen. Die bereits ergriffenen Maßnahmen sollen vor allem der vereinsinternen Förderung dienen. Doch gleichzeitig hofft Wolf Müller auch auf eine Signalwirkung für das ganze Land Schleswig-Holstein: „Es wäre schön, wenn es so käme“.

Tim Pommerenke