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Fußballwetten in Hamburg: „Die Resonanz ist sehr positiv“

Das sensible Thema Fußballwetten auf Amateurspiele in Hamburg erhielt jüngst neues Diskussionsmaterial. Mit Tiplix traut sich ein Anbieter an „Unterhaus“-Wetten heran und lässt nun sogar Zockerei auf Kreisliga-Spiele zu. Florian Geheeb, Marketingleiter des Wettunternehmens, sprach mit uns über das umstrittene Angebot.

Herr Geheeb, seit zwei Wochen bieten Sie die sogenannte „Unterhaus“-Wetten für Hamburg an. Ihre Kunden können dort bis tief in die Kreisliga auf Fußballspiele wetten. Hat sich das streitbare Angebot für Sie schon ausgezahlt?

Es ist nach knapp 14 Tagen noch zu früh, Rückschlüsse ziehen. Grundsätzlich ist die Resonanz aber sehr positiv.

Können Sie verstehen, wenn treue Begleiter des kleineren Fußballs wegen Ihres Angebotes in Rage geraten?

Ich kenne die Diskussion, die in den letzten Monaten geführt wurde. Sie trifft aber auf unser Wettangebot nicht zu. Das Angebot für den Hamburger Amateurfußball ist strikten Einsatz- und Gewinnlimits unterworfen, dazu gibt es eine 6er Kombinationspflicht. Sämtliche Wetten werden von einem erfahrenen Buchmacher-Team überprüft. All diese Maßnahmen würden jeden Manipulationsversuch sofort im Keim ersticken.

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Das Angebot für Fußballwetten in den unteren Amateurligen wird – speziell nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr – durchaus als Bedrohung für den sauberen Ablauf auf dem Spielfeld betrachtet. Mit Tipico hat einer der größten privaten Wettanbieter die Oberliga Hamburg kürzlich aus dem Programm genommen – auch um die Szene zu beruhigen. Warum bieten Sie Wetten von Kreisklasse bis zur Landesliga an?

Ich kann mich nur wiederholen. Unser Angebot ist mit den (ehemaligen) Wettmöglichkeiten auf die Oberliga Hamburg nicht zu vergleichen. Es macht einen Riesenunterschied, ob man mit Wetten auf die Oberliga fünfstellige Summen gewinnen kann – wie es in der Vergangenheit bei anderen Anbietern möglich war – oder mindestens sechs Spiele tippen muss, maximal 30 Euro einsetzen kann und dadurch deutlich niedrigere Gewinnmöglichkeiten hat. Es macht einfach keinen Sinn, bei diesen Beträgen Spiele zu manipulieren.

Der Hamburger Fußball Verband wird der Vorstoß von Tiplix mit Scharfsinn beobachten und kaum gefallen. Wie werden Sie reagieren, wenn der Verband darauf pochen sollte, dass die Unterhaus-Wetten eingestellt werden?

Wir würden uns sogar wünschen, wenn der Verband oder die Vereine den Dialog mit uns suchen. Momentan ist es natürlich populär, sich in der Öffentlichkeit kritisch zu diesem Thema zu äußern, obwohl viele Aussagen nicht zutreffen. Ich bin mir sicher, dass Kritiker unser Angebot aus einem anderen Blickwinkel betrachten werden, wenn Sie unsere Sicht der Dinge verstehen und die Maßnahmen, die wir setzen, erkennen. Darüber hinaus werden wir den Verband und die Vereine mit den Einnahmen aus diesem Produkt unterstützen. In Österreich fließt ein Großteil der Einnahmen aus diesem Angebot über Sponsorings und andere Projekte zurück in den Amateurfußball. Dieser Linie werden wir auch in Deutschland treu bleiben.

Private Sportwetten sind in Deutschland – solange sie nicht den Pferdesport betreffen – verboten. Zumindest in der Theorie. Wieso ist die Wirklichkeit gänzlich anders.

Das ist so nicht korrekt. Das Thema „Private Sportwetten“ befasst Politik, Behörden und uns Wettanbieter nun seit mehr als drei Jahren. Es ist in Deutschland leider nicht gelungen, die – im Glücksspielvertrag versprochenen – 20 Lizenzen fair zu vergeben. Bei den zuständigen Stellen sind viele Fehler passiert, die nun juristisch aufgearbeitet werden müssen. Inzwischen gibt es immer mehr Stimmen, die das Verfahren als gescheitert ansehen und alles von vorne beginnen muss. Wir arbeiten mit einer gültigen EU-Lizenz und können somit unsere Produkte legal anbieten.

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Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.