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Die Zeiten haben sich geändert

Teil 2: Nunmehr zum vierten Mal fahren und fliegen die Hamburg Panthers mit BLOG-TRIFFT-BALL durch Europa. Seit etwa 60 Stunden sind die deutschen Vorzeige-Futsaler samt Stammbegleiter Semmler in Island mit dem Erreichen der nächsten Runde beschäftigt. Was seit unserer Ankunft am Montag am Rande der beiden Siegen passierte, erzählt mein 2. Blog der Thementage: Die Panthers und ich auf Island.

Foto: Torsten Helmke

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Da der Trainer der Hamburg Panthers, Jos von Gerven, lediglich zwei Trainingseinheiten im Laufe dieser Woche ansetzte, bleibt im kleinen Küstenfleck Olafsvik auch mal Zeit für wichtige Dinge. Kaffee trinken auf der Hotelbettkante. Karten spielen. Isländerinnen beim Kiosk-Chillen beobachten. Oder spazieren gehen. So landeten wir in den ersten Stunden des Dienstags direkt in einem meerluft-reinen Spaziergang, der uns gefallen sollte. Die Spieler Onur Ulusoy, Martin Schröder, Imad Mokkadem. Saboor Khalili, Fotograf Torsten, Peter und ich bestiegen den Berg Enni.

UEFA Futsal-Cup

An sich ist der graugrüne Brocken direkt hinter unserem Hotel keine Schönheit. Dass ein Wasserfall aus der linken Bergecke pullert, war jedoch Grund genug, dass jeder einzelne kitschige Portraitaufnahmen von sich machen ließ. Außerdem begrüßt uns das wuchtige Stück Erde bei jedem Blick aus dem Hotelfenster. Eine weitere Dorfschönheit des 1000-Einwohner-Ortes ist: die Kirche in Fischform. Danach folgt der Kiosk, in dem immer dieselben Mädels sitzen. Ähnlich turbulent dürfte es in Eichede zugehen.

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Mittagessen am Dienstag. Ein bunter Teller wartet. Hähnchen, Fisch, Barbecue-Soße. Der Tross speist im Hotel, ich arbeite an einem „Motivationsfilm“ der in der Panthers-Besprechung vor dem Auftaktspiel gezeigt werden soll. Es ist ein spontaner Trainereinfall gewesen, die ersten Reiseeindrücke zusammenzufassen, mit dem dezenten Hinweis: Jungs, wir haben etwas vor!

Der Effekt: Man weiß es nicht. Aber die Panthers gewinnen ihr erstes Gruppenspiel und lassen den Abend zwischen Pokern (Finale: Sascha de la Cuesta vs Benny Semmler) und frühem Schlafengehen ausklingen. Spätenstens um ein Uhr parken alle für ein paar Stunden in ihren Bettchen. Brav!

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Am nächsten Morgen treibt mich der morgendliche Tatendrang gleich wieder an die frische Luft. Diesmal gehe ich mit dem Matchwinner des Vorabends, Stefan Winkel, ein paar Schritte Richtung Wasser. Ein kleiner Clip soll entstehen, wir plaudern über Futsal, die Panthers und ich erkläre ihm, dass wir uns geologisch betrachtet auf der nordamerikanischen Platte befinden. Beeindruckt ist er nicht. Was ich in dem Treffen mit Stefan jedoch erfahre, ohne mit ihm darüber sprechen zu müssen: Die Panthers sind (inzwischen) mehr als ein Haufen rauer Jungs, die zwischen Oberligaskandalen und durchschnittlichem Hallenfußball ihr Sportlerglück suchen. Viele – nicht alle – interessieren sich wahnsinnig für die Materie  Futsal und schreiben auch im „echten“ Leben an einer guten Story. Einige Jungs studieren, einer ist auf dem Weg ein anständiger Architekt zu werden, ein anderer ist als Ingenieur in Europa unterwegs, und manch einer macht seine ersten Erfahrungen als Manager in der Musikindustrie.

Eine Whatsapp-Nachricht aus Deutschland erreicht mich: Ein Kollege möchte wissen, wie ich das Spielniveau einordnen würde. Keine leichte Aufgabe. Aber ich finde, und erlebe es hier auf Island hautnah mit, dass diese Mannschaft eine positive Entwicklung genommen hat und mit dem Kommen des neuen Trainers einen gehörigen Touch „Professionalität“ gewonnen hat. Plötzlich ist der Spieltag kein Zufallsprodukt mehr. Von früh um 9 Uhr bis 23 Uhr haben die Panthers einen Plan – jeden Tag. Dem einen gefällt die gewaltige, neue Ordnung. Für andere wirkt sie (noch) wie eine Bedrohung.

Auf jeden Fall hat Deutschland ein Deutschen Meister nach Europa geschickt, der seine Aufgabe sehr ernst nimmt.

UEFA Futsal-Cup

 

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Donnerstag, heute, gerade eben. Ich sitze mehr oder weniger alleine im Frühstückszimmer. Ein Tisch nebendran: Das albanische Team. Sie trinken viel Tee, singen einmal einen Popsong den ich natürlich nicht kenne und mir fällt auf: Sie tragen keine Teamkleidung. Jeder in seinem Pulli, wie Sonntag zu Hause auf der Couch. Die sportliche Aufgabe scheint weit weg. Zur selben Zeit redet das Trainerteam der Hamburg Panthers zur Mannschaft: Spielbesprechung, Teamanalyse, von Gerven gibt einen letzen Schliff vor dem großen Showdown am Freitag Abend.

Seit etwa vier Jahren begleiten Harry und ich als Blogger die Hamburg Panthers. Eins kann ich euch sagen: Die Zeiten haben sich geändert. Und in Island gibt es keine Uhren.

→ Kleiner Tipp: Die neue Panthers-Webseite.
→ Teil 1: Die Panthers und ich auf Island

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.