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Wie hoch ist der Glücksfaktor beim Fußball?

Wird „Wir hatten Pech“ nach einem verlorenen Spiel in Zukunft eine zufriedenstellende Traineraussage sein? Wenn es nach Statistikern geht, ist dies durchaus denkbar. Aufgrund der niedrigen Spielergebnisse spielt der Zufall beim Fußball eine wesentlich größere Rolle als bei den meisten anderen Sportarten.

Die Augsburger Sportwissenschaftler Prof. Dr. Martin Lames und Alex Rössling haben bei der Analyse von mehr 600 Erstliga-Toren aus dem Jahr 2005 herausgefunden, dass bei rund 40 Prozent aller Tore der Zufall eine Rolle gespielt hat. Im Schnitt fallen in einem Bundesligaspiel knapp drei Tore. Da überrascht es wenig, dass beim Fußball weit häufiger die Underdogs gewinnen (45 %) als beim Basketball (36 %) oder Football (36 %). Als fairste Sportart gilt übrigens Tennis: Wenn der Leistungsunterschied zweier Tennisspieler nur zehn Prozent beträgt, hat der schwächere Spieler nur eine Chance von 5 %, den besseren Spieler zu schlagen.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Beim Fußball setzt sich das bessere Team nur in 55 Prozent der Fälle durch. Auch wegen des Zufalls scheinen Aussagen wie „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ zu stimmen. Drittligisten und Außenseiter sorgen zwar für Überraschungen, ungewöhnlich ist dies jedoch nicht. Und auch die Bundesliga kann davon betroffen sein. Fans des FC-Schalke erinnern sich vielleicht noch schmerzlichen an den knappen Ausgang der Meisterschaft 2000/2001, andere vielleicht an die Endtabelle des folgenden Jahres als Dortmund, Leverkusen und München mit nur jeweils einen Punkt Unterschied die ersten drei Ränge unter sich aufteilten.

Zu noch überzeugenderen Ergebnissen kommen allerdings Statistiker, die sich ausschließlich mathematisch mit Fußball beschäftigen. Der Dortmunder Physiker Metin Tolan hat eine Zufallstabelle simuliert, in der die Ergebnisse allein vom Zufall abhängen. Das Ergebnis unterscheidet sich kaum von dem einer Bundesligasaison. Auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Spielstärken ergibt sich eine klassische Gaußverteilung, wobei schwächere Teams aufgrund von Fluktuationen besser abschneiden können als stärkere Teams. Somit lässt sich aus einer Endtabelle nicht zwangsläufig ablesen, ob tatsächlich das beste Team Meister geworden werden kann. Es kann lediglich von der Punkteverteilung darauf geschlossen werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Meister auch das beste Team ist. Anderes gilt allerdings für das Torverhältnis der letzten fünf Jahre. Hieraus ergeben sich tatsächlich Prognosemöglichkeiten, wie Andres Heuer von der Universität Münster zeigte.

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Allerdings vernachlässigen die Statistiker durchaus, dass die meisten Teams bei einer sicher geglaubten Führung das Ergebnis verwalten und nicht auf eine hohen Sieg spielen. Führt eine Mannschaft erst einmal mit zwei Toren, schaltet sie aus ökonomischen Gründen in der Regel einen Gang zurück. Würden die großen Fußballwettbewerbe durch das Torverhältnis und nicht durch Punkte entschieden, würden mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Tore fallen und somit der Zufall eine geringere Rolle spielen. Dennoch sind für die Erzielung eines Tores zwischen zehn und zwanzig Chancen nötig – der Effekt wäre also vermutlich eher gering.

Eine Frage, die sich dadurch stellt, ist ebenfalls, ob Sportwetten auf Fußball tatsächlich von anderen Glücksspielen getrennt werden können. Bei Poker oder Black Jack haben Spieler wesentlich mehr Einflussmöglichkeiten.

Dennoch werden Sportwettenanbieter im Internet gegenüber Online Casinos, wie sie auf www.onlineautomatenspiele.net vorgestellt werden, bevorzugt behandelt. Ob dies tatsächlich Sinn ergibt, ist hinsichtlich des aktuellen Forschungsstandes fragwürdig.

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Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.