Berliner Spaßkicker besser als Pauli-Profis
„Joga Bonito“ („schön spielen“) lautete das Motto am vergangenen Samstag auf dem Spielbudenplatz in St. Pauli. Im Schatten der Reeperbahn spielten fünf Teams aus ganz Deutschland um den Sieg von Congstar DAS TURNIER. Die Kiezkrone setzten sich am Ende die Jungs vom Team „Balkan-Mix“ aus Berlin auf.
Foto: Instagram/balkanmix
In den vergangenen Wochen hatten Mannschaften aus ganz Deutschland die Chance sich in verschiedenen Städten für das Finale in Hamburg zu qualifizieren. Im Rahmen eines klassischen Streetsoccer-Turniers auf kleinen, teils unebenen Spielfeldern und mit Bällen der Marke „Titsche“, konnten Kicker jeglichen Alters ihr Können zeigen. Im Hamburger Finale schließlich war der Lohn dabei durchaus attraktiv: Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro gab es im Anschluss an das Finale ein Spiel gegen die Profis des FC St. Pauli.
Vor mehreren Hundert Zuschauern und bei bestem Wetter zeigten die Finalisten, warum ausgerechnet sie den Weg auf den Kiez gefunden hatten. Neben Fußball auf technisch höchstem Niveau, bekamen die Zuschauer eine Fülle an Traumtoren zu sehen. Von Beginn an zeichnete sich jedoch ab, dass die Kicker aus Berlin in einer anderen Liga spielten.
„Wir sind eigentlich ganz normale Jungs: Studenten, Arbeitnehmer und vor allem eine Familie“, sagt Sanel Begzadic, der als eine Art Kapitän fungiert. Klassische Straßenkicker, die irgendwann auch den Weg in den Vereinssport fanden und heute zwischen Landes- und 3. Liga spielen. Angefangen hatte die Geschichte des Balkan-Mix 2013: „Wir kannten uns eigentlich nur als Gegner im Vereinssport oder auf dem Bolzplatz, irgendwann kam dann die Idee, etwas zusammen zu machen.“ Was zunächst „just for fun“ und ein Zeitvertreib sein sollte, führte dann zu mehreren Turniersiegen und sogar einem Sponsoring durch einen großen Sportartikelhersteller. Auf jene zahlreichen Siege folgten natürlich vereinzelt auch Niederlagen, schließlich gehört eben auch „ein bisschen Glück dazu“. Am Ende zähle für seine Mitspieler jedoch in erster Linie „nur der Spaß und das unsere kleine Familie gesund bleibt“, so Begzadic.
Nach einer Vor- und Zwischenrunde ohne Punktverlust ging es dann im Finale gegen die Betonkicker, den Sieger des Turniers in Bochum. In einer Partie, die erneut das hohe Niveau an diesem Tag unterstrich, gewannen die Berliner am Ende mit 3:2. Ein besonderes Augenmerk auf die nun folgende Partie legte Ewald Lienen, Coach der Profis des FC St. Pauli. Mit einem Augenzwinkern plauderte er seine Marschroute an die Spieler aus: „Die Jungs sollen alles vergessen was vorher war. Es ist eigentlich unser Saisonziel, dieses Spiel zu gewinnen.“
Getreu dem intern ausgegeben Motto: „Lasst uns denen zeigen was wir können“ gingen hingegen auch die Berliner zu Werke: Eine Passkombination folgte auf die nächste, hier noch ein Haken, da noch ein Tunnel; Die Profis sahen ihre Favoritenrolle schwinden. Pauli, die keineswegs mit einer reinen Reservemannschaft angereist waren (mit von der Partie u.a. Lennart Thy und Christopher Buchtmann), hielten bei 2 mal 20 gespielten Minuten lange mit. Am Ende hieß es jedoch verdientermaßen 8:5 – für den Balkan-Mix.
„Es hat sehr viel Spaß gemacht, ein Riesenlob an die Organisatoren“ bedankte sich Begzadic für das Turnier. Die Location auf der Reeperbahn sei „Wahnsinn“ gewesen. Für seine Mannschaft ging es im Anschluss zurück in die Heimat Berlin. Ob es ein auch im kommenden Jahr eine Austragung des Turniers gibt, steht bislang noch nicht fest.
Doch eines ist schon jetzt klar: der Favorit, sind dann die Jungs vom Balkan.