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maradona in wandsbek #2

hammerpark

TRILOGIE: Beulende Hooligans, fluchende Santa-Fu-Brüder, blitzende Schlüpfer und Büstenhalterränder. Es war viel los im bruttigen Wandsbeker WM-Sommer 2010. Rund um den Hammer Park flogen die Fetzen.
Von Pfadfinder Jack

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Willy saß an diesem lauschigen Sommermittag im bruttigen Frühjuli 2010 vor der Schlachterei Johannsen im Herzen Wandsbeks und trank seinen Morgenkaffee. Da kreuzte ein wilder Schlaks mit ausgedünntem Vorderhaupt und fluffig-blondem Hinterhaar den Gehweg. Willy kratzte eines seiner ersten Tattoos: Snoopy, handgestochen 1972 bei seinem ersten Aufenthalt in Santa Fu als 22-Jähriger, direkt unter der Badenixe, fünf Jahre später reingetintet, beim ersten längeren Aufenthalt nach Atlantiküberquerung in der Bucht von Puerto Progreso, Yucatan, Mexico. Nach einer heftigsten körperlichen Liaison mit einer pummeligen Einheimischen.

maradona in wandsbek #1

Nun diese speedige Type, merkwürdige Gestalt, Hemd über die schmale Jeans, Steve-McQueen-Sonnenbrille, Halstuch. „Da gab es doch diese neue Bewegung“, dachte er. „Jeansifrication oder so“. „Irgendwas Modernes aus Amerika.“ Er rülpste noch die letzte Säuresuppe Restbier der Vornacht tief aus dem Magen in die aufgeladene Mittagshitze hinaus, als er den Blick des Pendants frech-flüchtig über seine dicken Arme streifen sah.

Nitti war grad mal wieder woanders und sinnierte über die passende Strategie, die analytischen Oberlehrerattitüden Bokassas, des alten Fahrensmannes der Projektionskalkulation in punkto pseudowissenschaftlich verpackter, alternativpädagogischer Persönlichkeitsanalysen, auszulavieren. „Diese Schwatztüte“, dachte Nitti und fluchte in sich hinein.

75 Wandsbeker Huren demonstrierten

Dann fokussierte er kurz und stechend das blanke dunkeltintige Kreuz mit den gesprenkelten Siegesstrahlen auf dem rechten Oberarm Willis, dann war er auch schon um die Ecke verschwunden. Was Willi nicht ahnen konnte, war, dass Nitti auf der Suche nach der Albaner-Clique war, diese wiederum auf der Flucht vor 100 wild gewordenen HSV-Hooligans.

Der Anführer der Albaner, Himbeer-Brunos Halbbruder Arkan, war nämlich Schwager zweiten Grades von Maradona, was Brunos Einsatz in allen Belangen eine besondere Note bescherte. ….. Nun galt es, diesen alten Raffzahn ausfindig zu machen, der nämlich die gesamte argentinische Nationalmannschaft im WM-Viertelfinale via Idi Amins Düsenjägerstaffel schlecht gestrecktes Speed in den Hintern hatte stecken lassen, weshalb alleine diese das Spiel gegen Deutschland sang- und klanglos verloren hatten.

Kurz vor dem Hooligan-Park Hammer Landstraße traute Nitti seinen Augen nicht. 75 Wandsbeker Huren aus billigen Modellwohnungen demonstrierten im Stile verirrter K-Gruppen der späten 80er, mit Schildern und Transparenten für einen Mindestlohn von 25 Euro pro Nummer.

Angeführt von der dicken Budapest-Bertha, seit über 30 Jahren Nutte in einem vermoderten ehemaligen Landhaus am südlichen Ende der Ahrensburger Straße und Olga Orgasnowa, wie immer ihre weiße Leggins bis unter die Achselhöhlen gezogen und Haare bis über die ehemals prallen Arschbacken. Auch ein Zeuge Jehovas mit einem ausgemergelten Pinscher, der örtliche DGB-Chef und ein hängengebliebener SDAJ-Jünger hatte sich unter die illustre Frauenmeute gemischt. Es roch nach billigem Haarspray und Nuttendiesel von Budni.

Mittlerweile hatte sich die andere Posse um Ben Administratorlator, Efendi KuntaKinte, Bokassa, Quiller, Nacht-Kaninchen und die siamesischen Zwillinge Hrundi V. Bakshi sowie 60 weitere Hottentotten-Araber, die in Wahrheit aus Administratorlators WM-Wett-Box von der Al-Quaida rekrutiert und zu Idi Amins Zuarbeitern im Norden Deutschlands rekrutiert worden waren, Mitte Wandsbeker Chaussee positioniert.

Frühschoppen im Eimels Eck

Diese hatten sich als wahre Freigeister schon längst abgekapselt und witterten nun die Chance, aus Wandsbek ein autarkes Revier zu separieren. Der Masterplan sah so aus, zusammen mit den Billignutten, der Horde HSV-Hools, auch noch die Albaner und vor allem die schlagkräftige Truppe gestrandeter Hartz-4-Säufer, zu der auch Willi gehörte, zu rekrutieren, das ganze andere Restpack aus dem Revier zu prügeln und später dann Maradona zum ersten autonomen Bürgermeister der Freien Hansestadt zu krönen.

Ein Kuba-Light förmlich im Osten Hamburgs.

Nitti aka Pfadfinder Jack agierte auf verschiedenen Ebenen. Zum einen hatte er die ehrenwerte Aufgabe, die Meute der 66 wettinfizierten Hottentotten-Araber auf Linie zu halten. Sie planten, in diesem krass heißen Wandsbeker Sommer von Kante 77 aus während der WM Stellung zu halten.

Würde Maradona, dieser Teufelsgeiger den Stadtteil, ja genau genommen Bezirk im Handstreich okkupieren wollen, gelte es, diesen, mittlerweile in unheilvoller Trippelallianz mit Bruno und Freddi auf Linie zu halten. Zumindest bis zum Finale.

Dann könnten diese Schurken der schlechten Sitten diesen Bananenbezirk gerne übernehmen, Hauptproblem war Amin, der, sich – wie sich hartnäckig das Gerücht hielt – mittlerweile im Sachsenwelt ein kleines Zeltlager mit 20 Bantu-Negern errichtet hatte – und den Plan hegte, das gesamte Hamburger Koks- und Prostitutionsgeschäft zu übernehmen. Auf die kuschelige Elbmetropole war dieser Grobgeist und elende Schlächter gekommen, weil Ende der 90er, bei einem seiner letzten Aufenthalte in Uganda, ein wildgewordener Zuluzauberer und Wahrsager im Rauch eines Totenkopfberges erkannt hatte, dass eine seiner riesigen Unterhosen bei einem Spiegel-Korrespondenten in der Hansestadt gelandet war.

Nitti hatte derweil andere Sorgen und versuchte die Flanke an der Nuttenfront zu beackern. Denn mittlerweile hatte Willy ein paar seiner alten Kumpels beim späten Frühschoppen im Eimels Eck … getroffen.

Sam, ein alter asozialer Ex-Seemann, dessen ganzer Stolz nach einem Jahr Seefahrt Ende der 60er, 13 Jahren Knast und knapp weiteren drei Jahrzehnten psychosozialer Dissonanzen ein schiefer Dreimaster auf dem linken Unterarm war. Nicht nur dass, die geometrische Anordnung des Rumpfes von vornherein kippelig gewesen war, da der Stecher, ein steirischer Matrose, vollgesoffen mit Rum, auch der Mast schien durch Windstöße seines Lebens nicht wirklich in der Lage, eine Biografie im entferntesten zu signalisieren, gar zusammenzuhalten. „Mal mit Photoshop bearbeiten“, frotzelte Willy. Raudi war ein weiterer Zechkollege, er hatte so alle Symbole selber gestochen, die in den frühen Jahrzehnten der zweiten Jahrhunderthälfte vor dem Milleniumwechsel en vogue gewesen waren: Kreuze, Frauen, Versuche, doch noch das Alphabet zu erlernen, Flüche usw.

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Schlüpfer- wie Büstenhalterränder blitzten in der Sonne

Als Nitti frühnachmittags von seiner Scouting-Recherche aus dem Park geprescht kam, kreuzte die Demomeute abermals seinen Weg, diesmal aufgrund der Hitze und einiger Scharmützel mit reaktionären Wandsburger Rentnern wesentlich aufgeladener als wenige Stunden zuvor. Ein bei einer wüsten Keilerei in der Vornacht liegengebliebener Hooligan namens Metakeule ließ seit knapp einer halben Stunde nicht locker und drosch auf den Zeugen ein, dessen kleiner Köter sich mit aller Vehemenz in Metas fetter Wade verbissen hatte. Türkisfarbene, bordeauxrote, pinke, lachsfarbene, weiße, gelbe, giftgrüne und schwarze Schlüpfer- wie Büstenhalterränder blitzten in der Sonne.

Nun war es auch den alten Säufern in der Eckkneipe zu viel. Fünf alte Zechkumpanen torkelten ins Geschehen, aufgescheucht von fiesem Zischen, rüdem weiblichen Alarmismus und einem dem Kampfgeräusch des Fußballschlägers. Urplötzlich hatte eine der ehrenwerten unterbezahlten Damen Raudi in den Unterarm gebissen, genau an die Stelle, wo der dritte Mast seit über knapp Jahrzehnten wackelte.

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Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.