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Wird er der neue Handball-Star?

Ausgerechnet zwei Norddeutsche ärgerten den HSV Handball am Wochenende: In den letzten Spielsekunden hinderten Finn Lemke (Bremen) und Hendrik Pekeler (Itzehoe) mit einem gemeinsamen Block den weltbesten Handballer Domagoj Duvnjak am Torerfolg. Wir blicken mal auf die beiden Nachwuchshoffnungen.

 

Text: Finn Clausen
Foto: DHB/Sascha Klahn

Mit einem torreichen 35:35-Unentschieden sorgte der TBV Lemgo für eine echte Sensation in der Handball-Bundesliga. Das jüngste Team der Liga, derzeit auf Tabellenplatz 12 und im Kampf gegen den Abstieg, entlockte dem HSV Handball ein Remis. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, ich bin einfach nur glücklich“, sagte der 22-jährige Hendrik Pekeler, der 18 Jahre lang in Schleswig-Holstein lebte.

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Auf den Spuren vergangener Helden

Dazu der gebürtiger Bremer Finn Lemke, der aktueller Rekordhalter der Bundesliga ist: „Wir haben hier verdient einen Punkt geholt. Wir wurden vor dem Spiel ziemlich kleingeredet, aber haben dann ganz groß aufgespielt“, sagt der 2,14 Meter Riese. Damit ist er der größte Spieler der Handball-Bundesliga – und damit der Hoffnungsträger für die deutsche Nationalmannschaft?

„Er ist mit der beste Spieler in Deutschland. Wir haben in der Nationalmannschaft derzeit keinen Spieler mit solch guten Voraussetzungen“, sagt sein Trainer Nils Pfannenschmidt. Stimmt! Seit Volker Zerbe (2,11m), der zwischen 1984 und 2006 ganze 22 Jahre ebenfalls in Lemgo spielte und zu den Ikonen im deutschen Handball zählt, fehlt ein solcher Riese. Finn Lemke ist auf einem guten Weg deutscher neuer Superstar zu werden.

Kieler Nachtleben blockierte Entwicklung

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Hendrik Pekeler ist schon einen Schritt weiter: Er stand bereits beim THW Kiel unter Vertrag. In der Saison 2008/2009 scheiterte er dort nicht, weil ihm Talent fehlte, sondern an der damals sündhaften Lebensweise. Falsche Freunde, viele Partys. Ein Kapitel, das er gerne streichen würde. Inzwischen hat er durch einen seiner größten Förderer, Bundestrainer Martin Heuberger, sein Talent genutzt und sich zu einem der besten Kreisläufer Deutschlands entwickelt. Das war immer sein Ziel. „Ich will der beste Kreisläufer Deutschlands werden“, sagte er schon 2010.

Weit weg ist er von seinem Ziel nicht mehr. Beim Supercup nominierte der Bundestrainer den Kreisläufer erstmals für die A-Nationalmannschaft. Vom 2.-4. Dezember kann er sein Können bei einem DHB-Lehrgang wieder unter Beweis stellen. Mit dabei ist dann auch erstmals sein Teamkollege Finn Lemke. Ein Spieler vom HSV Handball ist im Übrigen nicht dabei.

Stattdessen spielen die norddeutschen Talente derzeit in Lemgo.

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