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TSG vor dem Spitzenduell gegen Madgeburg

Der Vorsprung der Neustrelitzer Regionalliga-Spitzenreiter beträgt nur noch vier Punkte. Nun wartet das direkte Duell gegen Magdeburg. Eine Frage des Lokalpatriotismus, befindet BLOG-TRIFFT-BALL. Wir fanden sechs Gründe, warum man auch als nicht TSG-Fan die Mannschaft nun unterstützen muss.

 

1. Lokalpatriotismus

Zwei Vereine aus Mecklenburg-Vorpommern in einer Profiliga, das hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Es wäre die Premiere nach der Wiedervereinigung. Alleine aus diesem Grund müsste der lokalpatriotische Mecklenburger die Daumen für die sympathische TSG-Elf drücken. Es wäre auch ein Statement für den kriselnden Fußball in Mecklenburg-Vorpommern. Denn nach dem FC Hansa Rostock und der TSG Neustrelitz kommt lange nichts, höchstens und das frühestens in ein paar Jahren, der FC Mecklenburg Schwerin.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

2. Relegationsfestspiele

Als ob die Konkurrenz durch formstarke Magdeburger um den Staffelsieg noch nicht genug wäre, auch in den Relegationsspielen würden knüppelharte Aufgaben auf die TSG warten. Doch genau das macht die Relegation aus, im US-Sport werden solche Partien nicht umsonst als „Do or Die“ Partien bezeichnet. Mit Mecklenburger-Lokalklorit entwickeln diese Spiele noch einen zusätzlichen Reiz. Zumal der FC Hansa im Niemandsland er Tabelle seine letzten Auftritten inszenieren wird.

3. Als Motivationshilfe

Dass man mit verhältnismäßig wenigen Mitteln viel auf die Beine stellen kann beweist die Achse Brdaric-Bornemann. Der Trainer, der durch seine Akribie beeindruckt und sein Pendant Oliver Bornemann aus der Sportlichen Leitung haben mit wenigen Mitteln eine schlagkräftige Truppe geformt. Sollte dieses Husarenstück mit einem Aufstieg belohnt werden, zeigt es deutlich auf, was mit einer kleinen  Portion Glück, viel Arbeit und Leidenschaft im Fußball noch möglich ist. Möglicherweise auch bald wieder für den FC Hansa.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

4. Derbyzeit

Auch wenn das letzte Duell zwischen der aufstrebenden TSG Neustrelitz und Hansa Rostock in einem wahren Debakel für die Hansa-Kogge endete, zwei weitere Partien in einer Saison würden den Hanseaten nicht nur die Chance zur Revanche geben, sondern auch für zwei weitere attraktive Spiele sorgen. Ebenfalls zu beachten: Obwohl die Möglichkeit besteht, dass die TSG den Hansa-Anhang in einer Berliner Ausweichspielstätte begrüßen muss – so oder so wird den reisefreudigen Rostockern eine relativ kurze Anreise spendiert.

5. Die Attraktivität der TSG-Heimspiele

Wer Tore und Heimspektakel sehen möchte, der ist zumindest in dieser Saison im Parkstadion zu Neustrelitz bestens aufgehoben. Während Rostock nur ein Drittel seiner Heimspiele gewann und im Schnitt ein Törchen pro Heimbegegnung erzielt, scheppert es im Süden Mecklenburgs deutlich öfter. Neun von zehn Spielen gewonnen, dazu im Schnitt 2,4 Treffer im gegnerischen Tor untergebracht. Trotz der unterschiedlichen Ligazugehörigkeit und dem größeren Leistungsgefälle in der vierklassigen Regionalliga – im Rahmen ihrer Möglichkeit bietet die TSG zurzeit deutlich mehr Begeisterung.

6. Der Erfolgsdurst

Bald wird es drei Jahre her sein, dass der Mecklenburger Fußball etwas ganz großes zu feiern hatte. Damals stieg der FC Hansa Rostock in die 3. Liga auf, die Partyszenen aus Rostock sorgen noch immer für Gänsehaut. Aber auch in Neustrelitz jubelten damals viele Hansa-Anhänger mit. Ein Aufstieg der TSGler könnte den Erfolgsdurst und auch irgendwo den Wunsch nach landesweiter Anerkennung befriedigen. Ganz nebenbei, könnte in der Relegation die 2. Mannschaft von Bayern München warten. Wenn das kein Schmankerl wäre…

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.